Neubaugebiet HausweilerGrundstücke gibt es in Weilerswist nur gegen Punkte

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Auf der 5,6 Hektar großen Fläche in Hausweiler sollen 68 Grundstücke erschlossen werden. 

Auf der 5,6 Hektar großen Fläche in Hausweiler sollen 68 Grundstücke erschlossen werden. 

Weilerswist-Hausweiler – 56 Grundstücke für Einzelhäuser (bis zu 600 Quadratmeter Fläche) und zwölf Grundstücke für Doppelhaushälften – inklusive Nahversorger und Quartiersplatz. Auf den rund 5,6 Hektar zwischen Euskirchener Straße, Prümer Straße, Bahntrasse Köln/Euskirchen und dem Schneppenheimer Weg soll ein neues Stück Weilerswist entstehen.

Vermarktung soll bald starten

Geht es nach dem Fachbereichsleiter Planen und Bauen der Gemeinde Weilerswist, Martin Reichwaldt, beginnt die Vermarktung des Areals im Spätherbst. „Das hängt davon ab, ob wir Firmen finden. Beispielsweise für die Errichtung des Lärmschutzwalls entlang der Bahnlinie“, erklärt Reichwaldt: „Straßen- und Kanalbau ist der andere große Bereich. Und dann muss noch ein Versickerungsbecken auf der anderen Seite der Bahnlinie errichtet werden.“

Vermarktet werden wird das Baugebiet von der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK). Und die Nachfrage ist groß. Weit mehr als 300 Interessenten haben sich bereits seit 2017 bis heute für die Grundstücke gemeldet, sagt Sabine Jacobs von der DSK.

Für die Vergabe ist ein komplexes Punktsystem entwickelt worden. 

Für die Vergabe ist ein komplexes Punktsystem entwickelt worden. 

Um möglichst vielen Menschen aus der Gemeinde eine Chance auf ein Grundstück in Hausweiler zu bieten, haben die Weilerswister SPD und Grüne ein Punktesystem entwickelt. „Es geht darum, dass wir beispielsweise eine Familie mit zwei Kindern, die schon länger in Weilerswist wohnt, im Vergleich zu einem Investor, der bereits 25 Grundstück hat, bevorzugen“, erklärt SPD-Mann Bernd Giesen. Angaben von Paaren, die ein Grundstück gemeinsam erwerben wollen, werden – geht es nach der SPD und den Grünen – individuell erfasst, addiert und anschließend durch Zwei geteilt.

Lob und Kritik

Uwe Wegner von der UWV lobte das Konzept, übte aber bei einzelnen Aspekten leichte Kritik. „In der heutigen Zeit spielt Homeoffice eine große Rolle. Da ist es fast egal, welchen Standort mein Unternehmen hat und was im Arbeitsvertrag steht“, so der UWV-Fraktionschef: „Und wer aktuell beispielsweise in Weilerswist-Süd lebt, sich nun aber vergrößern möchte, hat auch schlechte Karten, weil ihm Punkte durch die Lappen gehen.“

Der Antrag von Grünen und SPD wurde mehrheitlich mit der Intention vertagt, bei den einzelnen Punkten noch einmal nachzubessern und auch eventuelle rechtliche Fallstricke in Rücksprache mit der DSK zu vermeiden.

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Geht es nach den Antragsstellern, drohen möglichen Bauherren empfindliche Strafen, wenn sie falsche Angaben machen oder ein Bauvorhaben, beispielsweise eine Photovoltaikanlage, nicht umsetzen. Grüne und SPD fordern dann eine Konventionalstrafe in Höhe von mindestens 30 Prozent des Brutto-Kaufpreises des Grundstücks. Dabei sei von einem Baubeginn spätestens zwei Jahre nach Grundstückserwerb und der Fertigstellung innerhalb von fünf Jahren nach Erwerb auszugehen. Sollte innerhalb von zwei Jahren nicht mit dem Bau begonnen werden, gehe das Grundstück an die Gemeinde zurück.

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