Logopädie-Ausbildung in ZülpichPraxis soll nicht zu kurz kommen

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Karin Schimkus will 2015 die neue Schule für Logopädie in Zülpich eröffnen. Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun in dem Haus an der Kölner Straße.

Karin Schimkus will 2015 die neue Schule für Logopädie in Zülpich eröffnen. Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun in dem Haus an der Kölner Straße.

Zülpich – Das Problem Fachkräftemangel kennen viele Betriebe und Praxen im Kreis Euskirchen. Gern wird darüber geklagt und gehofft, dass sich die Lage bessern möge. Karin, Kerstin und Elke Schimkus kennen das Problem auch – die drei sind im Bereich Logopädie tätig –, aber ihre Lösung ist ungewöhnlich. Die beiden Schwestern und ihre Mutter haben beschlossen, eine Berufsfachschule für Logopädie zu gründen: das Logopädische Zentrum Zülpich.

Die Bezirksregierung Köln betreibt derzeit vier Fachschulen für Logopädie, daraus sollen pro Jahr 100 neue Logopäden ins Arbeitsleben entlassen werden. „Wenn die einmal in der Stadt sind, kommen die nicht zurück in die Eifel“, so Karin Schimkus. Ihre neue Fachschule, so hoffen die drei Gründerinnen, soll das ändern. Außerdem wird die neue Schule die Ausbildung mehr mit der Praxis verknüpfen. „Dafür haben wir hier die Möglichkeiten, weil wir sehr gut vernetzt sind“, so Karin Schimkus, die bemängelt, dass in der Ausbildung oft die Praxis zu kurz komme.

Mehrere Kooperationen

Das Logopädische Zentrum Zülpich kooperiert mit dem Kreiskrankenhaus Mechernich, dem Geriatrischen Zentrum Zülpich, der Marienborn gGmbh und diversen Altenheimen und Kindertagesstätten in der Region sowie mit Kollegen in anderen freien Praxen. Die Ausbildung orientiert sich inhaltlich an der empfohlenen Ausbildungsrichtlinie des Landes NRW, der Logapro und des Logopädengesetzes. „Damit sind wir auf dem neusten Stand der Wissenschaft“, sagte Schimkus. Eingeteilt ist die Ausbildung in zwölf Blöcke à elf Wochen, die jeweils mit Prüfungen zur Lernstandskontrolle abschließen.

Bis der erste Jahrgang in der Fachschule an den Start gehen kann, ist aber noch einiges an Arbeit nötig. Im Sommer wurde damit begonnen, die 300 Quadratmeter im Stockwerk über der Logopädie-Praxis an der Kölner Straße umzubauen: Eine Schule mit Klassenzimmern, Aufenthaltsräumen, Bibliothek, Medienraum, Therapieräumen und Büros für Verwaltung, Lehrer und Dozenten soll unter dem Dach entstehen. Das Kreiskrankenhaus Mechernich als Vermieter konnte dabei dafür gewonnen werden, die Etage auszubauen. Geplant ist die Fertigstellung für den Frühsommer 2015. Der Fortschritt wird auf der Internetseite und bei Facebook regelmäßig gezeigt.

Der erste Jahrgang des Logopädischen Zentrums soll am 1. September 2015 antreten. Interessierte können sich bei den monatlichen Info-Veranstaltungen einfinden, Bewerbungen werden das ganze Jahr über angenommen. „Die ersten Anmeldungen sind schon erfolgt“, freute sich Karin Schimkus.

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