Fortuna KölnTrainer-Vorstellung vor Pokalspiel irritiert Alexander Ende

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Markus von Ahlen (M.) mit Geschäftsführer Benjamin Bruns (l.) und Sportdirektor Matthias Mink

Köln – Hinter dem SC Fortuna Köln liegt ein ereignisreicher Dienstag. Der Südstadt-Klub konnte sich nicht nur dank eines souveränen 4:0-Halbfinal-Erfolges gegen Alemannia Aachen für das Mittelrheinpokal-Finale qualifizieren. Am 21. Mai kommt es im Sportpark Höhenberg zum Traum-Endspiel gegen den Erzrivalen FC Viktoria.

Auch hat der Regionalligist den Nachfolger des scheidenden Trainers Alexander Ende vorgestellt: Markus von Ahlen übernimmt die Fortuna zur neuen Saison, er hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben und soll das große Ziel Drittliga-Rückkehr verwirklichen. Doch sorgte die Reihenfolge der Ereignisse für Verwirrung – unter anderem bei Coach Ende.

Bonner SC entlässt Markus von Ahlen

Zwischen der Fortuna und dem 51 Jahre alten von Ahlen besteht seit etwa einer Woche eine Einigung. Die Gespräche zogen sich über eine Zeit hin, in der der Bergisch Gladbacher als Trainer des Bonner SC tief im Abstiegskampf der Regionalliga West steckte. Eine Rettung ist nur noch durch Schützenhilfe möglich. Für „Verwunderung bei den Verantwortlichen“ in Bonn sorgten deshalb erste Pressemeldungen über einen anstehenden Wechsel von Ahlens zur Fortuna.

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 Am Dienstag gegen 17 Uhr verkündete der BSC, zweieinhalb Stunden vor Beginn der Pokalpartie im Südstadion, den Rauswurf des Trainers, auch um „noch einmal einen neuen Impuls“ zu geben. Knapp 60 Minuten später wurde von Ahlen dann auf Fortunas Homepage als Ende-Nachfolger vorgestellt.

„Unseren Wunschkandidaten als neuen Trainer zu präsentieren, zeigt, dass wir auf einem richtigen Weg sind“, ließ sich Geschäftsführer Benjamin Bruns zitieren. Sportdirektor Matthias Mink, federführend bei der Trainersuche, erklärte: „Ich kenne Markus  seit vielen Jahren. Er passt sowohl menschlich als auch sportlich inhaltlich perfekt zu unserem Weg. Er ist ein absoluter Top-Trainer.“ Er werde Mannschaft und Verein viele positive Impulse geben, so Mink.

„Ich persönlich war über den Zeitpunkt der Bekanntgabe, eine Stunde vor Spielbeginn, irritiert. Die Jungs haben angefangen zu reden. Ich weiß zwar nicht, warum die Spieler eine Stunde vor Anpfiff nochmal aufs Handy gucken. Aber trotzdem: ein merkwürdiger Zeitpunkt“, sagte Fortunas aktueller Trainer Ende. Tatsächlich hätte ein Ausscheiden wohl mit einer Ablenkung der Spieler durch die Neuigkeiten verknüpft werden können. Doch es kam anders.

Bernd Neuendorf zu Gast im Südstadion

Seymour Fünger (15.), zweimal Sascha Marquet (26./35.) und Leon Demaj (89.) führten die Kölner durch ihre Tore zum verdienten 4:0 gegen Aachen. Die Gäste, ebenfalls noch mittendrin im Abstiegskampf der Regionalliga West, waren vor den Augen von DFB-Präsident und Alemannia-Fan Bernd Neuendorf mit einer B-Elf im Südstadion angetreten – ihr Fokus liegt auf dem Klassenerhalt.

Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf sagte augenzwinkernd, dass die kurzfristige Bekanntgabe des neuen Trainers – wenn überhaupt – einen positiven Einfluss auf die Spieler gehabt habe. „Bei vielen Jungs ist Markus von Ahlen ein positiv besetzter Name“, so Westendorf. Er betonte, dass nach seinem Kenntnisstand die Bonner Verantwortlichen jederzeit über den Stand der Verhandlungen informiert gewesen seien: „Es ist sauber abgelaufen.“

Alexander Ende mit viel Lob für Markus von Ahlen

Mit der Wahl seines Nachfolgers ist Trainer Ende indes einverstanden. „Die Fortuna hat mit Markus von Ahlen eine sehr, sehr gute Wahl getroffen. Er kann sich freuen, er wird auf einen tollen Verein treffen und eine tolle Mannschaft vorfinden – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich“, sagte der 42-Jährige. Auf Ende und sein Team warten, vor dem wichtigsten Spiel seiner Amtszeit in Höhenberg, noch die Liga-Partien am Samstag bei Borussia Mönchengladbach II und am 14. Mai im Südstadion gegen die Sportfreunde Lotte (beide 14 Uhr).

Samstag gegen Borussia Mönchengladbach II

„Ich bin davon überzeugt, dass du es am 21. Mai nicht einfach so schaffst, den Schalter nochmal umzulegen. Wir wollen nichts schleifen lassen. In den letzten beiden Liga-Partien wollen wir uns ein Selbstverständnis und die richtige Form fürs Finale holen“, sagte Ende. „Jeder Fußballer sollte irgendwann mal so ein absolutes Highlight erleben. So eine Karriere ist nicht immer extrem lang. Und es bieten sich in der Regel nicht viele Chancen, etwas Besonderes mitzunehmen. Wir haben jetzt die Chance, für jeden Einzelnen ein besonderes Erlebnis zu schaffen. Da freue ich mich extrem drauf.“

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