Veränderte FörderungenSchulsozialarbeiter in Burscheid bleibt erhalten

Lesezeit 3 Minuten
Christian Riehl

Christian Riehl (Archivbild)

Burscheid – Das Thema Schulsozialarbeit stand am Dienstagabend im Schul- und Sozialausschuss an. Martin Schäfer und Christian Riehl von der Katholischen Jugendagentur berichteten über ihre Arbeit und Projekte, zu denen das Jugendbüro Burscheid, das Megafon, das Burscheider Büdchen und mehr gehören.

Neu ist, dass Christian Riehl nun noch stärker als Schulsozialarbeiter arbeiten wird. Zuvor hat er neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unter anderem auch Eltern beraten, wie sie Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets beantragen können (65 Prozent seiner Stelle in Burscheid, 35 in Odenthal). Nun wird Riehl bei seiner Arbeit (aufgeteilt in 45 Prozent Schulsozialarbeit in Burscheid und 55 Prozent Interkommunales Integrationsmanagement, das aber „hohe Schnittmengen“ besitze, wie Martin Schäfer erklärte) mehr im Bereich präventive pädagogischer Maßnahmen eingesetzt: Sie sollen die soziale Kompetenz der Jugendlichen und deren Entfaltungsmöglichkeiten verbessern. Auch hilft er bei der Entwicklung und Umsetzung von Angeboten, wie man bei Jugendlichen Lernschwierigkeiten vermeidet und bewältigt.

Projekte vorgestellt

Schäfer und Riehl stellten einige Projekte der vergangenen Jahre vor: Unter anderem eine Spendenaktion, die Laptops und Kameras ermöglichte und mehrere Stadtranderholungen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ziel des Schulsozialarbeiters ist es, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, beraten und zu begleiten. Christian Riehl berichtete von einem Beispiel eines 14-jährigen Mädchens, das viel Verantwortung in der Familie übernehmen müsse. Sie komme zu ihm, wenn ihre Eltern Briefe erhalten, die sie aufgrund von Sprachbarrieren nicht verstehen, erklärte Riehl. Briefe von Inkassofirmen, eine Mahnung, Kommunikation mit der Versicherung sind einige Beispiele. Die 14-Jährige verbringe auch nach der Schule viel Zeit im Jugendbüro, um sich mit Freunden zu treffen, da ein „Raum“ für Verabredungen fehle, erläutert Riehl.

Ein besonderes Projekt wurde ebenfalls vorgestellt. Kinder, die sich regelmäßig im Jugendbüro Burscheid treffen, haben einen Film über ihre Lieblingsorte gedreht: Das Vitalbad, wo man im Sommer „schwimmen gehen und relaxen“ kann, die Balkantrasse, wo „wir manchmal nach Opladen fahren, Bubble Tea trinken und dann zurückfahren“, natürlich das Jugendbüro in der Bismarckstraße, wo man Fußball und Basketball spielen kann, erzählen die acht Jugendlichen.

Grund des Berichts war eine Anfrage der Burscheider CDU-Fraktion, sie wollte wissen, ob die Schulsozialarbeit auch weiterhin gewährleistet sei. Durch veränderte Verantwortlichkeiten und Parameter erhält Burscheid nämlich weniger Fördergeld. Die CDU forderte, die Sozialarbeit sicherzustellen, betonte aber: „Keinesfalls sollte der kommunale Haushalt dadurch zusätzlich belastet werden.“

Martin Schäfer von der Katholischen Jugendagentur betonte, dass sich der Eigenanteil der Stadt nicht ändere, auch wenn sich das Aufgabengebiet von Christian Riehl verändert hat. Die Stelle des Sozialarbeiters speist sich aus verschiedenen Fördertöpfen, aktuell unter anderem vom Land NRW und zu einem kleinen Teil auch aus der Stadt Burscheid.

KStA abonnieren