Stadtentwicklungs-AusschussWachstum für den Wertstoffhof Heiligeneiche

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Der Standort in Heiligeneiche soll gesichert werden.

Der Standort in Heiligeneiche soll gesichert werden.

  • Die Avea möchte den Wertstoffhof in Heiligeneiche ausbauen, braucht dafür aber einen B-Plan
  • Die Burscheider Politiker sind dem Projekt gegenüber aufgeschlossen. Auch Nachhaltigkeit ist ein Aspekt

Burscheid – Einstimmig votierte der Stadtentwicklungsausschuss für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gelände des Wertstoffhofs Heiligeneiche an der Stadtgrenze zu Leverkusen.

Langfristig Sicherung ist das Ziel

Damit sollen, verbunden mit dem Umweltbericht, die planungsrechtlichen Grundlagen für den Standort geschaffen werden. Die Avea möchte das Gelände weiterentwickeln. Ziel sei die langfristige Erweiterung des Biomassezentrums zu einem vergrößerten Wertstoffhof mit verschiedenen Nutzungszonen, Teil des Konzepts sei die Umweltbildung und die Vermittlung von Nachhaltigkeit. Aufgrund der Lage des Standorts im Außenbereich sind der künftigen Entwicklung allerdings Grenzen gesetzt.

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Laut Verwaltung ist die räumliche Ausdehnung oder Umstrukturierung des Standorts nur in geringem Umfang möglich. „Zur Optimierung des Standorts sind seitens der Avea aus betrieblichen Gründen verschiedene Erweiterungen geplant, die teilweise zu baulichen Veränderungen führen“, so die Verwaltung. Das bestehende Plateau soll angeschüttet werden und einen stärkeren Böschungsbewuchs erhalten als bislang.

Hermann-Josef Peeters-Bonnen von der Avea in Leverkusen erläuterte zusammen mit Andrea Kranefeld vom Aachener Landschaftsplanungsbüro BKR die bisherigen Ideen. „Mit diesem Thema waren wir schon vor einigen Jahren hier“, so Peeters-Bonnen. Entstanden sei dann eine Übergangsvariante mit dem Wertstoffhof neben dem Biomassezentrum. Der Standort – in Hilgen gibt es noch einen Wertstoffhof der Revea – werde in der Region sehr gut angenommen, daher wolle man ihn langfristig sichern. Der Wertstoffhof wurde vor einigen Jahren genehmigt, ein B-Plan besteht indes nicht. Dieser ist aber Voraussetzung für alle weiteren Schritte, das Gelände liegt auf einer ehemaligen Deponie, die Mitte der 1990er Jahre mineralisch abgedichtet wurde.

Mineralische Abdichtung der Deponie

Laut Kranefeld, ist diese Abdichtung intakt, es gebe keine schädlichen Austritte. Das Volumen soll angeschüttet werden, immer mit Blick auf die Dichtigkeit der Deponie. Durch das Vorhaben der Avea, so der Einwand des Ausschussmitglieds Bernhard Cremer (BfB), würde die vorhandene Begrünung beeinträchtigt. Damals seien auch Ausgleichsflächen angelegt worden. Kranefeld erklärte, dass das mit der Naturschutzbehörde geklärt werde. „Es ist absehbar, dass es einen externen Ausgleich braucht.“ Die Bäume auf dem Gelände seien so nicht vorgesehen gewesen. Bislang gebe es jedoch keine Schädigung der mineralischen Abdeckung durch Wurzelwerk.

Bodenaushub aus der Region zum Anschütten

Gert Weber, FDP, wollte wissen, ob das Gewicht der Aufschüttung eine Auswirkung auf die Deponie haben könnte. Kranefeld sicherte zu, dass alles geprüft werde, die Dicke der Aufschüttung könne auch zurückgenommen werden. Laut Peeters-Bonnen wird Bodenaushub aus einem Radius von 15 Kilometern in solchen Fällen verwendet.

Direkt neben dem Wertstoffhof entsteht gerade das neue Gewerbegebiet Straßerhof. Nach Einschätzung der Planer dürfte vor allem dort der Hauptzufahrtsverkehr zu erwarten sein. Die Erschließung werde neu geregelt.

Erweiterung der Kompostanlage

Wesentliche Ziele des noch aufzustellenden Bebauungsplans für das Wertstoffhofgelände sind auch die Modernisierung und Erweiterung der vorhandenen Kompostanlage. Laut Peeters-Bonnen werden aus jährlich 12000 Tonnen Grünabfall 4000 Tonnen holzigen Materials herausgezogen und in Holzkraftwerken vermarktet. Das rentiere sich. Auch Photovoltaik sei auf dem Gelände ein Thema. „Wir wollen das Betriebskonzept an die veränderten Umweltbedingungen anpassen“, so Peeters-Bonnen. Im Ausschuss stießen die Pläne auf positives Echo. „Gut, dass Umweltbildung ein Aspekt ist. Wir wollen solche zukunftsorientierten Projekte unterstützen“, sagte Klaus Becker, Fraktionschef der SPD. Auch dem Hilgener Wertstoffhof komme die Sicherung des Wertstoffhofs Heiligeneiche entgegen. „Wir wissen noch gut, was da los war, als der Standort in Witzhelden geschlossen wurde.“

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