Fällungen am Leichlinger RathausPlatanen und Kirsche für den Kreisverkehr geopfert

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Holzarbeiter fällen Platanen, ein Traktor mit Anhänger steht vor dem Rathaus

Die Fällung der beiden Platanen am Rathaus-Parkplatz war am Samstag schnell erledigt. Sie standen dem geplanten Kreisverkehr im Weg.

Versuche, den geplanten Kreisverkehr zu verschieben, um Bäume zu schonen, waren fruchtlos: Zwei Platanen und eine Kirsche wurden vor dem Leichlinger Rathaus gefällt.

Nicht in einer Nacht- und Nebelaktion, aber rasch und an einem Samstagvormittag sind die beiden großen Platanen vor dem Rathaus gefällt worden. Sie mussten Platz machen für den Bau des geplanten Kreisverkehrs, der als Zufahrt zur Tiefgarage für den neuen Wohn- und Geschäftskomplex mit Supermarkt an der Neukirchener Straße angelegt wird.

Bis Ende Februar, hatte Bürgermeister Frank Steffes jüngst in der Ratssitzung angekündigt, sollten die Fällungen der Platanen und einer Kirsche erfolgen. Aber dann ging es schon am Samstagmorgen ganz schnell plötzlich los. Männer der Leichlinger Firma Baumwerk kletterten mit dem Hubsteiger in die Baumkronen und legten los, ohne dass es zu spontanen Protesten von Umweltschützern kam. „Future for Leichlingen“ hatte auch diese Fällungen im Vorfeld als Frevel am Klimaschutz kritisiert.

Platanenfällung vorm Rathaus mit Blick auf den Neubau mit Einfahrt zur Tiefarage.

Die Zufahrt zur Tiefgarage von Supermarkt und Wohnhäusern ist jenseits der Neukirchener Straße (links) schon zu sehen. Davor wird an der Einmündung der Straße Am Büscherhof der Kreisverkehr gebaut.

Bereits am Mittag waren alle Äste ab, ragten nur noch die dicken kahlen Stämme an der Ecke des Rathaus-Parkplatzes neben den Altglas- und Kleidercontainern in den Himmel. Ein großer Traktor mit Anhänger und Greifarm fuhr vor, um das Kleinholz zu laden und abzutransportieren.

Ersatzpflanzungen angekündigt

Die Stadtverwaltung wies am Wochenende noch einmal darauf hin, dass ein Kreisverkehr nach gutachterlichen Untersuchungen unverzichtbar ist, um das zusätzliche Fahrzeug-Aufkommen an der Einmündung der Straße Am Büscherhof bewältigen zu können. Der Kreisel ist Teil des Bebauungsplans für das Großprojekt des Architekturbüros Pässler, das am Wupperufer in die Höhe wächst. Versuche, die Anlage noch weiter nach Süden zu verschieben, um die Bäume zu verschonen, ließen sich nicht umsetzen, weil es sich um Privatgelände handelt.

Zwischen Rathaus und Wupper entsteht der Gebäudekomplex samt Edeka-Markt und Wuppergarten mit insgesamt fünf Mehrfamilienhäusern sowie Büro- und Einzelhandels-Flächen. Die Tiefgarage, deren Einfahrt genau gegenüber der Straße Am Büscherhof liegt, wird Anwohnern und Kundschaft dienen. „Damit die Anlieferung sowie die An- und Abfahrt der Anwohnerinnen und Besucher reibungslos in den fließenden Verkehr integriert werden kann, ist die Schaffung eines weiteren Kreisverkehres samt Zebrastreifen auf der Neukirchener Straße beschlossen worden“, erläutert die Verwaltung.

Ersatzpflanzungen seien Teil des Plans: „Die Ausgleichsmaßnahmen umfassen insgesamt 150 Prozent, sodass nach Fertigstellung der Bauarbeiten mehr gesunde, klimaangepasste Bäume und Grün als bisher das Stadtgebiet verschönern werden“, heißt es. Die Grünflächen im und um den neuen Kreisverkehr sollen später ähnlich wie die Kreisel an Kirch- und Montanusstraße bepflanzt werden.

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