Großbaustelle am KaufparkIm Oktober kommt der Abbruch-Bagger

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Der Abbruch kann beginnen: Das Sozialkaufhaus unten ist so gut wie leer, der Sportpalast oben zieht in einen Neubau.

Der Abbruch kann beginnen: Das Sozialkaufhaus unten ist so gut wie leer, der Sportpalast oben zieht in einen Neubau.

Leichlingen – Die Zeit der Pläne und Papiere ist vorbei. Jetzt rollen die Bagger an. In wenigen Wochen verwandelt sich das stillgelegte Kaufpark-Gebäude in eine Großbaustelle, die größte, die Leichlingen seit der Geburt des Brückerfeldes gesehen hat.

Anfang Oktober, das steht jetzt fest, beginnt der lange erwartete Abbruch der Immobilie. An diesem Samstag zieht das Sozialkaufhaus Globolus endgültig aus dem Erdgeschoss aus. Zum 1. Oktober zieht das Fitness-Studio Sportpalast, das als Untermieter noch in der Dachetage in Betrieb ist, in seinen Neubau in Unterschmitte um. Ab dann regieren Presslufthammer und Abrissbirne, um gegenüber des Rathauses Platz zu schaffen und eine riesige Baugrube auszuheben für das neue Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage und Edeka-Supermarkt im Herzen der Stadt.

2023 ein neuer Supermarkt

Das Architekturbüro Pässler, Sundermann und Partner konnte sich am Freitag bei der Verwaltung die Baugenehmigung für das Millionenprojekt abholen, nachdem der Rat im Juni den Bebauungsplan beschlossen hat. „Aus unserer Sicht hat die Behörde der Stadt eine vorbildliche Leistung erbracht. In weniger als acht Monaten ein Projekt dieser Komplexität und Größenordnung trotz Lockdown zu bearbeiten ist bemerkenswert“, lobte Andreas Pässler. Sein Büro kann nun loslegen und seinen Zeitplan starten. 2023 soll der Komplex fertig sein.

Architekt Martin Pässler mit einem der Fledermaus-Nistkästen.

Architekt Martin Pässler mit einem der Fledermaus-Nistkästen.

Der Abbruch des alten Kaufparks beginnt im Süden und soll etwa vier bis sechs Monate dauern. Im Bereich des Parkplatzes wird danach auch mit den ersten Neubauten begonnen. Die Aral-Tankstelle am Nordende des Grundstücks, bis auf deren Areal sich der Neubau ja erstrecken wird und die ebenfalls abgebrochen wird, kann noch bis zum Herbst 2021 in Betrieb bleiben. Sie bekommt jetzt aber die Kündigung und das weiß der neue Pächter auch. Damit habe man gewartet, bis man tatsächlich die Baugenehmigung in Händen habe, so Andreas Pässler. Dass der Abbruch nicht sofort beginnt, geschieht mit Rücksicht auf Fledermäuse. Denn ein Artenschutz-Gutachten hat ergeben, dass im Bereich der Baustelle an der Wupper geschützte Zwergfledermäuse leben.

Fledermäuse gesichtet

Untersuchungen mit speziellen Horchgeräten lassen vermuten, dass sie in der näheren Umgebung nisten. Deshalb dürfen die Arbeiten, welche die durch Gebäudesanierungen und Windkraftanlagen in ihrer Existenz bedrohten Tierchen wohl vertreiben werden, erst ab Oktober beginnen. Der Auflage, ihnen rechtzeitig vorher Ersatzquartiere zu verschaffen, sind die Bauherren nachgekommen: Am Freitag übergaben Martin und Andreas Pässler dem Gymnasium zehn spezielle Nistkästen, die Dachdecker Eulitz oben an der Ostfassade anbringen wird.

Das neue Globolus

Das Sozialkaufhaus Globolus der Arbeiterwohlfahrt wird am Samstag, 29. August, von 10 bis 14 Uhr am neuen Standort in der Neukirchener Straße 1-3 (Anbau neben dem alten Rathaus) eröffnet. Seit Monaten sind die Ehrenamtler mit Umbau, Umzug und Ausverkauf beschäftigt und haben ein neues Ladenkonzept erarbeitet.

Am Samstag, 22. August, werden drei Container vor dem alten Kaufpark aufgestellt, um Restware und entbehrliche Ladeneinrichtungen zu entsorgen. „Hier können wir jede Hilfe gebrauchen“, erklärt Tobias Siefen von der Awo. Freiwillige Helfer können zum Einsatz kommen oder sich melden: ☎ 02175 / 730 88 76. (hgb)

Man hofft, dass die Fledermäuse sie Luftlinie 600 Meter flussaufwärts finden und annehmen. Die stellvertretende Schulleiterin Anke Pelster nahm sie mit einem Biologie-Kursus gerne in Empfang. Lehrer Daniel Ortmann wird das Fledermaus-Projekt mit den Schülerinnen und Schülern der Stufe 8 im Biologieunterricht betreuen und die Nistplätze beobachten.

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Strahlende Augen bekamen die Gymnasiasten, als sie hörten, dass die Architekten ihnen auch noch eine Kamera zur Beobachtung der Flugsäugetiere spendieren wollen. Einen 500-Euro-Scheck für weiteres Forschungs-Material übergaben sie außerdem schon an den Förderverein.

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