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„Das waren keine Anfänger“Unbekannte sprengen Geldautomaten in Leichlingen

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Die Hochstraße ist aktuell gesperrt.

Leichlingen – In Leichlingen haben Unbekannte am Mittwochmorgen einen Geldautomaten in den Räumen des SB-Terminals der Sparkasse Bahnhofstraße /Ecke Hochstraße gesprengt. Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Explosion gegen 4.40 Uhr, Anwohner sprechen von einem sehr lauten Knall.

Feuerwehr und Polizei waren vor Ort und sicherten Spuren, die Hochstraße ist aktuell gesperrt. Scherben liegen nach wie vor quer über die Fahrbahn verstreut. Bei der Sprengung sind laut Polizeiangaben massive Schäden an dem Wohn-und Geschäftshaus entstanden, sodass das Objekt vollständig evakuiert werden musste. Auch Nachbarn mussten aufgrund der Einsturzgefahr evakuiert werden. Mittlerweile gebe es keine akute Einsturzgefahr mehr, bestätigt eine Polizeisprecherin am Nachmittag. Jedoch seien zwei Wohnungen im Haus nicht mehr bewohnbar.

In dem Haus sind auch ein Bioladen und eine Metzgerei untergebracht. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand.

Ein Anwohner berichtet von einem schwarzen BMW mit Düsseldorfer Kennzeichen, der direkt danach geflüchtet sein soll. Er hatte noch versucht, das Fahrzeug zu fotografieren. Die Polizei spricht von Zeugen, die verdächtige Personen im direkten Umfeld der Bank beobachtet hätten, die nach der Tat gemeinsam in einem dunklen Auto in Fahrtrichtung A3 geflüchtet seien.

Im Internet kursiert ein Video, das schwarz vermummte Männer zeigt, die einen Kasten aus der Filiale tragen und dann wegfahren. Die Polizei bestätigt, dass ihr ein Video vorliegt, das nun überprüft wird. Ob und wieviel Beute die Täter gemacht haben, wird derzeit geprüft, die Ermittlungen dauern an. Dass "mehrere" Täter am Werk waren, davon geht die Polizei aus, sagt die Sprecherin, ob drei oder vier sei noch unklar.

Auffällig sei, dass bei der Explosion ein "selbstgebauter, fester  Sprengstoff" genutzt worden sei, so die Polizeisprecherin. Man könne sich das wie einen Böller vorstellen mit mehreren Packen. Es war kein Gasgemisch wie früher, es gebe grundsätzlich eine Tendenz hin zu festem Sprengstoffen. "Das waren keine Anfänger", betonte die Sprecherin. Ob die mutmaßlichen Täter bereits woanders in Erscheinung getreten sind oder der Überfall Teil einer Serie sein könne, gelte es nun zu ermitteln. (BB/aga)

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