LeichlingeniPads für alle Ratsmitglieder sind erst der Anfang

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Leichlingen –  „Mit der Ausgabe eines iPads für die Ratsdienste ist es nicht getan“, hat FDP-Ratsherr Lothar Esser in seiner Kritik an der seiner Meinung nach zu schleppenden Digitalisierung der Verwaltungsarbeit gesagt. Diesen Satz kann Bürgermeister Frank Steffes unterschreiben: „Damit hat Herr Esser völlig recht“, sagte der Verwaltungschef in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Und fügte hinzu, dass es nicht bei den neu beschafften rund 50 Laptops für alle Ratsmitglieder, Amtsleiter und in den Sitzungen anwesenden Sachbearbeitern bleibe.

Am Donnerstag dieser Woche ist im Rathaus das „Fachverfahren digitale Ratsarbeit“ gestartet. Das sei „ein großer Schritt“ auf dem Weg zum papierlosen Büro und zur Beschleunigung der Verwaltungsarbeit durch EDV-Technik.

Tische mit Steckdosen

Der Umbruch ist nicht nur im Ratssaal zu sehen, wo alle Tische von der Schreinerei des Bauhofs zurzeit mit „Elektro-Ports“ nachgerüstet werden, damit alle Politiker künftig genügend Steckdosenleisten für ihre geliehenen mobilen Endgeräte haben. Alle Parlamentarier haben zudem in den vergangenen Wochen Schulungen für das neue System und den Umgang mit der Technik durchlaufen. Bis auf einen Politiker, der die Unterlagen weiterhin auf Papier haben möchte, haben alle der Umstellung auf iPads zugestimmt. Die Neuerungen sind auch auf der Homepage der Stadt sichtbar, wo das Ratsinformations-System jetzt ein neues Gesicht und modernere Funktionen hat. Der öffentliche Zugang heißt nun „Bürgerinfoportal“.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat Essers Reaktion auf die geringe Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen in Witzhelden am Mittwoch veröffentlicht. Seine Stellungnahme zur Zurückhaltung der Bürger bei der Bestellung von Turbo-Internetzugängen hatte der Leichlinger FDP-Vorsitzende darin mit Kritik an einer zu langsamen Modernisierung der Verwaltung verbunden.

Bedeutender Fortschritt

Was die Abläufe im Bürgerbüro und die datenschutzrechtlich abzusichernde Kommunikation unter den Fachämtern anbelangt, will Steffes nächste Woche weitere Weichenstellungen bekanntgeben. Schon die aktuelle Umstellung auf die neuen Software-Programme Session (für das Ratsinformations-System) und Mandatos (für die Mandatsträger) stelle aber einen bedeutenden Fortschritt dar.

„Das spart jede Menge Papier und Zeit“, sagte Steffes. Wie viel Papier, ist bereits ausgerechnet worden. Da alle Beratungsvorlagen nun nur noch digital im Umlauf sind und nicht mehr ausgedruckt werden, können pro Jahr bis zu 20 000 Euro Druckkosten und 150- bis 200 000 Seiten Papier eingespart werden.

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