Neues EiscaféIn Leichlingen gibt es schwarze Limetten, Mojito und Äpfel aus Omas Garten

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Angelika Szaban hinter der Theke ihres neuen Eiscafés in Leichlingen.

Angelika Szaban hinter der Theke ihres neuen Eiscafés in Leichlingen.

Eismacherin Angelika Szaban hat in Leichlingen ihre dritte Eisdiele eröffnet und scheut keine Konkurrenz. 

Mal kommen Whiskey oder Mojito ins Eis, Himalaya-Salz, Schokolade aus Belgien, Pistazien aus Sizilien oder getrocknete Limetten aus dem Iran, die das Zitroneneis geheimnisvoll schwarz machen. Die Zutaten sind es, mit denen Angelika Szaban ihre Eistheke zu etwas Besonderem machen will. Und mit denen sie bei Meisterschaften punktet. Die 31-Jährige hat in Leichlingen vergangene Woche ein neues Eiscafé eröffnet.

Erst vor drei Jahren ist die engagierte Geschäftsfrau aus Polen nach Deutschland gekommen. Jetzt hat sie, nach ihrer ersten Eisbar in Solingen und der zweiten in Hilden, in der Blütenstadt bereits ihr drittes Geschäft eingerichtet.

Zwischen Schmuckstudio und Kodi-Markt: Das Eiscafé „Gelato di Nonna“ in der Brückenstraße.

Zwischen Schmuckstudio und Kodi-Markt: Das Eiscafé „Gelato di Nonna“ in der Brückenstraße.

Es heißt „Gelato di Nonna“ und befindet sich nahe der Marly-Wupperbrücke in der Brückenstraße, im früheren Ladenlokal der umgezogenen „Alltagsbegleiter“. Auf der Schaufensterscheibe klebt das Motiv einer im Schaukelstuhl sitzenden Großmutter (italienisch: Nonna) mit buntem Eishörnchen. Ein Verweis auf familiäre Rezeptbücher und hausgemachte Zutaten – wie die besondere Apfelsorte aus Szabans Heimat, Landsberger Renetten, die ihre Oma immer auf dem Apfelkuchen gebacken hat und die bei ihr jetzt ins Apfeleis kommen.

„Eis war immer mein Hobby“, sagt die junge Unternehmerin, die Lebensmittel-Technologie studiert hat. Sie produziert und experimentiert mit ihren Eissorten in Haan. In Leichlingen verkauft sie Waffeln und Becher bislang nur über die Theke. Vor dem Eingang ihrer Eisdiele steht bisher lediglich eine weiße Bank, auf der sich die Kunden Vanille, Erdbeere oder Schokolade schmecken lassen können. Aber es sollen noch einige Tischchen und Stühle hinzukommen, zudem wird es bald auch Kaffee, Fruchtbecher und mit Eis gefüllte Brioches geben.

Ich arbeite 18 Stunden am Tag.
Angelika Szaban, Eismacherin

22 Sorten hat Szaban im Angebot, die sie alle drei Tage wechseln möchte, damit die Kundschaft immer etwas Neues probieren kann. Sie stellt auch veganes und zuckerfreies Eis und Sorten mit laktosefreier Milch her, um besondere Wünsche zu erfüllen.

In der Leichlinger Innenstadt gibt es mit der Neueröffnung jetzt bereits vier Eiscafés auf einer Strecke von keinen 400 Metern. Erst im Oktober 2022 haben die früheren Betreiber der Eisdiele am Marktplatz in der Gartenstraße 4-6 das „Gela-to-go“ neu aufgemacht. In der Brückenstraße 20, nur 100 Meter vom „Nonna“ entfernt, befindet sich das alteingesessene „Dolomiti“. Und im Brückerfeld 9 das „San Remo“ mit großer Außenterrasse.

31-Jährige will weiter expandieren und bei der Weltmeisterschaft antreten

Die ansässige Konkurrenz schreckt die kreative Eismacherin aber keine Spur. „Die Leute gehen dahin, wo es ihnen am besten schmeckt“, ist sie von der Qualität ihrer Kompositionen überzeugt. In Hilden (55.000 Einwohner), vergleicht sie, gäbe es 13 Eiscafés, da sei in Leichlingen noch Luft nach oben.

Ihr Gründerdrang ist noch lange nicht zu Ende. Als nächstes möchte die Solingerin Filialen in Langenfeld und Monheim eröffnen, später Eisdielen im Franchise-System etablieren, so die zielstrebige Geschäftsfrau. „Aber es fehlt an Mitarbeitern“, bedauert sie: „Ich arbeite 18 Stunden am Tag.“ Aktuell steht die Chefin selbst in Leichlingen hinter der von ihr entworfenen Theke und bedient in den ersten Wochen ihre neuen Kunden.

2025 will Angelika Szaban bei der Weltmeisterschaft der Eismachergilde antreten. Bei den Vorentscheidungen, die sich über vier Jahre erstrecken, hat sie es bereits bis ins Halbfinale geschafft – mit ihrem Apfeleis aus Omas Garten.

„Gelato di Nonna“, Brückenstraße 14 in Leichlingen, ist täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet.

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