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BürgerinfoWie Haus Diepental in Leichlingen in ein paar Jahren einmal aussehen könnte

Lesezeit 3 Minuten
Der Murbach, im Hintergrund Haus Diepental.

Leichlinger haben jetzt die Möglichkeit, zu den Plänen für Haus Diepental Stellung zu nehmen.

Vor mehr als 100 Jahren errichtete die Familie Halbach an der Leverkusener Stadtgrenze die Talsperre Diepental.

Eigentlich, so sagt Andreas Rotterdam, entstehe im und um Haus Diepental etwas, was den Menschen in Leverkusen und Leichlingen schon seit 100 Jahren gefallen habe. Man bringe das Herz des Naherholungsgebietes an der Stadtgrenze von Leichlingen und Leverkusen nur in etwas „peppigeres und moderneres“ Ambiente. Rotterdam gehört zur Rotterdam Dakowski GmbH und ist Projektsteuerer für die Umgestaltung von Haus Diepental. Etwas größer und spektakulärer dürfte das Ganze dann aber schon werden, als Rotterdam in seiner Beschreibung vermuten lässt.

Wobei eine gewisse Ursprünglichkeit ausdrücklich zum Konzept gehöre. Denn wie einer der Haupteigentümer von Haus Diepental, Winfried Leßmann, ihm gesagt habe, soll ein „bergischer Stil“ beibehalten werden, berichtet der Projektsteuerer im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“. In den kommenden vier bis sechs Jahren, wobei vier ziemlich optimistisch sei, soll Haus Diepental wieder zum Anziehungspunkt für Menschen aus Leichlingen, Leverkusen und auch von weiter weg werden.

Unter anderem ein Hotel ist geplant für das Gelände.

Unter anderem ein Hotel ist geplant für das Gelände.

Das Areal gehört der Haus Diepental GmbH und Co KG um Winfried Leßmann und Peter Halbach. Für das Hauptgebäude ist ein Hotel vorgesehen. 30 Betten sollen Platz haben, sagt Rotterdam. Er hofft auf Hochzeiten, Firmen- oder Weihnachtsfeiern und andere Events, damit die Betten belegt werden. Für die Gastro in der historischen „Bauernstube“, wie Rotterdam sie nennt, befinde man sich mit der Firma Kirberg Catering im Gespräch. Die seien bisher für die Außengastro zuständig. Rotterdam ist zuversichtlich, dass Kirberg dort eine Art „Partylocation“ auf die Beine stellen könne. „Die machen das echt gut“, sagt der Projektsteuerer.

Haus Diepental, wie es den Planern vorschwebt.

Haus Diepental, wie es den Planern vorschwebt.

Erhalten bleiben soll der Kiosk im unteren Gebäudeteil, der noch immer in Betrieb ist, ebenso das Freibad, das Waldquellbad auf dem Gelände. Die Wasserfläche vor dem Hotel soll eine „Erlebniswasserfläche“ werden, mit Steg und der Möglichkeit, Kanu- oder Ruderboot darauf zu fahren. Rotterdam stellt sich vor, dass Gäste demnächst draußen im Biergarten sitzen könnten und, wenn sie Lust haben, sich an den Aktivitäten auf dem See erfreuen. Für die Planungen rund um die Erlebnisfläche sei man noch mit dem Wupperverband in Abstimmung.

„Vor den aktuellen Garagen soll ein Multifunktionsplatz entstehen“, berichtet Rotterdam weiter. Im Winter könne darauf eine Eisfläche aufgebracht werden, auch ein Weihnachtsmarkt oder Events in einer Heimatscheune seien denkbar. Natürlich auch, dass jemand, der das Hotel und das Restaurant für Events gemietet habe, die Fläche nutze. Der inzwischen fast ausgetrocknete Speichersee soll Retentionsfläche werden, an der Talsperre Damm soll eine neue Drossel eingebaut werden.

Kosten soll das alles zwischen 15 und 20 Millionen Euro, plus die Arbeiten an der Talsperre, sagt Andreas Rotterdam. Als nächstes muss der Flächennutzungsplan geändert werden, auch ein neuer Bebauungsplan muss her. Die entsprechenden Beschlüsse dafür hatte der Rat im Juni 2020 auf den Weg gebracht. Auf einer ersten Bürgerversammlung dazu hätten die Pläne durchweg Zustimmung erhalten, das habe er schon ganz anders erlebt, sagt der Projektsteuerer.


Pläne einsehbar in Leichlingen

Bis zum 8. November können Bürgerinnen und Bürger die Pläne für Haus Diepental in der Verwaltungsnebenstelle der Stadt Leichlingen, Am Schulbusch 16, während der Servicezeiten einzusehen und Stellungnahmen abzugeben: montags von 8.30 Uhr bis 12 und 14 bis 17.30 Uhr, dienstags von 8.30 bis 12 und 14 bis 15.30 Uhr, mittwochs von 8.30 bis 12 und 14 bis 15.30 Uhr, donnerstags von 8.30 bis 12 und 14 bis 15.30 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 12.15 Uhr. (nip)


Die Historie

Zwischen 1902 und 1908 errichtete die Familie Halbach die Talpsperre Diepental mit einem Elektrizitätswerk. Der Murbach wurde gestaut, wodurch zwei Seen entstanden. Gastronomie und Freizeitnutzungsmöglichkeiten entwickelten sich dort ab 1917. Das Gasthaus Diepental wurde 2018 geschlossen. Offen ist nur der Kiosk, auch die überdachten Sitzplätze am Wasser werden noch genutzt. Der Minigolfplatz ist verwittert, soll aber auch neu gestaltet werden. (nip)