Paul-Klee-Schule soll in Leichlingen bleibenSuche nach Baugrundstück hat begonnen

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Schon 2018 ist die Paul-Klee-Schule bei der Starkregenflut überschwemmt worden. Nach dem erneuten Hochwasser sucht der LVR jetzt nach einem anderen Stadort für einen Neubau.

Schon 2018 ist die Paul-Klee-Schule bei der Starkregenflut überschwemmt worden. Nach dem erneuten Hochwasser sucht der LVR jetzt nach einem anderen Stadort für einen Neubau.

Leichlingen – Einen Tag nachdem der Landschaftsverband Rheinland (LVR) bekannt gegeben hat, dass er seine bei der Flutkatastrophe vor vier Wochen zum zweiten Mal zerstörte Paul-Klee-Schule in der Wupperaue an der Neukirchener Straße nicht erneut sanieren will, sind im politischen Raum Initiativen gestartet worden, um die in Leichlingen verwurzelte Förderschule in der Stadt zu halten.

Zwei Ratsfraktionen haben die Stadtverwaltung am Donnerstag aufgefordert, dem LVR Standorte für einen Neubau auf Gemeindegebiet anzubieten oder zu vermitteln, damit die beliebte Einrichtung nicht in eine andere Kommune abwandert. Die SPD hat sogar bereits konkrete Vorschläge für mögliche Grundstücke gemacht.

Verständnis für die Entscheidung des LVR

Die CDU hat Bürgermeister Frank Steffes (SPD) aufgefordert, „gemeinsam mit dem Landschaftsverband eine schnelle und gute Lösung zu finden.“ Der Stadtverbands-Vorsitzende Maurice Winter äußert in dem Schreiben „Bedauern, aber auch Verständnis für die Entscheidung des Landschaftsverbandes“ und den Wunsch, dass die Schule in Leichlingen bleibe: „Die Paul-Klee-Schule mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist insbesondere für ihre Zwischenmenschlichkeit, sogar über unsere Stadtgrenzen hinaus, bekannt“, so Winter, der auch Vorsitzender des für Schulen zuständigen Rats-Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport ist: „Wir setzen uns dafür ein, dass der Schulstandort in Leichlingen verbleibt.“

SPD nennt vier Kandidaten

Die SPD ist bei der Suche nach einem neuen Standort schon weiter. Wo vielleicht genug Platz für den vom LVR beabsichtigten Neubau wäre, hat sie bei einer Suche im Stadtgebiet abgegrast. Fraktionsvorsitzender Matthias Ebecke sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass man der Verwaltung vier Flächen gemeldet habe, die daraufhin untersucht werden sollen. Dabei handelt es sich um das Neuhausfeld in Witzhelden, das Gelände des Bebauungsplans Reusrather Straße, das Areal der Stadtwerke an der Bahnhofstraße und – mit Einschränkungen wegen der auch dort noch gegebenen Wuppernähe – das Eicherhofsfeld.

Für den Standort an der L 359 in Witzhelden spreche, dass dann dort gemeinsam mit der Martin-Buber-Schule des Kreises in Kuhle ein starkes Förderschul-Zentrum entstehen würde. Alte Pläne, auf dem zwischen Flamerscheid und Herscheid gelegenen Neuhausfeld ein Gewerbegebiet zu begründen, waren in der Vergangenheit ebenso erfolglos wie eine Wohnbebauung. Auf dem ebenfalls in Privatbesitz befindlichen Feld an der Reusrather Straße sollte eigentlich längst eine Wohnsiedlung mit Kindertagesstätte entstehen, die Pläne sind bisher aber nicht recht vorangekommen. In kommunaler Hand sind die beiden anderen genannten Areale im Hinterland der Bahnhofstraße und nördlich der Kindergärten am Eicherhofer Park.

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Die Prüfliste möglicher Standorte sei noch nicht abgeschlossen, sagte Ebecke. Er forderte die anderen Ratsfraktionen auf, ebenfalls Vorschläge zu machen, damit Bürgermeister Steffes mit dem Landschaftsverband über einen Verbleib der Paul-Klee-Schule in Leichlingen verhandeln könne.

Die von 172 Kindern und Jugendlichen besuchte Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung hat einen Einzugsbereich von Leverkusen bis in den Kreis Mettmann und liegt in der Blütenstadt somit zentral. 1974 ist sie in Friedrichshöhe gegründet worden, 1982 ist der Neubau an der Neukirchener Straße eröffnet worden. „Ein Standort außerhalb Leichlingens würde für viele Familien einen enormen Mehraufwand bedeuten“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Helmut Wagner: „Wir wollen den Kindern ermöglichen wie gewohnt weiter in unserer Stadt zur Schule zu gehen.“

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