Bäume in LeichlingenWäldchen in Gefahr – Trompetenbaum wird gefällt

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Das Wäldchen am Piratenspielpatz in Förstchen.

Das Wäldchen am Piratenspielpatz im Wohngebiet Förstchen würden die Eigentümer offenbar gerne bebauen.

Weil ein Investor Wohnbebauung vorgeschlagen hat, kursieren Sorgen um das Wäldchen bei Förstchen. Im Stadtpark wird ein Trompetenbaum gefällt.

Sorgenvoll blicken Anwohner und Familien mit Kindern, die gerne den Spielpatz mit dem Piratenschiff am Weißdornweg besuchen, auf das Waldstück am Rande des Wohngebietes in Förstchen. Der etwas verwilderte Zustand des Wäldchens und Gerüchte über einen Verkauf des Grundstücks haben den Verdacht geschürt, dass es bebaut und die grüne Baumkulisse beseitigt werden könnte. Die SPD setzt sich für dessen Erhalt als grüne Lunge in der Stadt ein. Ihre Anfrage bei der Verwaltung hat zunächst ergeben, dass es sich nicht um Bauland handelt und der Wald nicht so einfach abgeholzt werden kann.

Ein konkreter Bauantrag oder dergleichen liegt für die Parzelle, die in Privatbesitz ist, bisher nicht vor. „Aus der Bürgerschaft ist uns zugetragen worden,“ schreibt die SPD in ihrer Anfrage ans Rathaus, „dass das Waldgrundstück, eingefasst von Holunderweg, Weißdornweg, Bremsen und privaten Gärten im Ortsteil Förstchen, seitens des Eigentümers an einen Investor verkauft werden soll.“ Daher müsse vermutet werden, „dass der Investor eine Bebauung plant und dazu das Wäldchen gerodet würde.“

Fraktionsvorsitzender Matthias Ebecke und Erhard Kühn, Wahlkreisbetreuer im Bezirk 3 und sachkundiger Bürger der Sozialdemokraten, warnen vor einer Abholzung und wollen das Waldstück schützen. Es habe „für das Mikroklima im Ortsteil Förstchen und die östlich davon liegenden Straßenzüge und für das innerstädtische Stadtklima generell eine bedeutende Funktion“, argumentieren sie. Und sie ahnen: „Auch wenn das Wäldchen zurzeit einen relativ ungepflegten Eindruck macht, dürfte seine Rodung heftige Reaktionen seitens der Bürgerschaft auslösen.“ Es sei davon auszugehen, „dass ein Aufschrei durch die Anwohnerschaft und die sich sorgende Einwohnerschaft gehen wird.“

Bei der Stadtverwaltung hat sich die SPD vorsorglich bereits nach rechtlichen Möglichkeiten erkundigt, wie das Wäldchen erhalten werden kann. Nach Auskunft von Bürgermeister Frank Steffes ist das Grundstück neben dem städtischen Spielplatz im Bebauungsplan als Waldfläche ausgewiesen. Ein Investor habe in der Tat Pläne für eine Bebauung entworfen, über die unlängst in einer nichtöffentlichen Sitzung des Fachausschusses auch informiert worden sei. Aus dem politischen Raum sei aber bislang keine Initiative bekannt, die das Ziel habe, den Bebauungsplan entsprechend zu ändern.

Baumfällung hinter dem Leichlinger  Rathaus

Unterdessen bahnt sich wieder die Fällung eines maroden Baumes im Stadtpark an: Wie die Verwaltung am Donnerstag ankündigte, muss ein von Fäulnis befallener Trompetenbaum im neuen Teil des Stadtparks hinter dem Rathaus beseitigt werden, weil er eine Gefahr darstelle.

Ein Zollstock steckt 1,60 Meter tief im faulen Stamm des Trompetenbaums.

Ein Zollstock passt durch den Riss 1,60 Meter tief in den faulen Stamm des Trompetenbaums.

Zum Schutz von Passanten und spielenden Kindern hat der städtische Bauhof im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht die sofortige Fällung des Stammes veranlasst, der zu einer Dreiergruppe von Trompetenbäumen hinter der Stadtbücherei gehört. Bei einer Kontrolle sei festgestellt worden, dass ein vor Jahren vermutlich durch einseitige Windverdrehung entstandener Riss im Stamm inzwischen so weit fortgeschritten sei, dass die Standsicherheit des Baumes nicht mehr gewährleistet werden könne.

Die roten Pfeile an einem Bild des Trompetenbaums im Stadtparks markieren den senkrechten Drehriss.

Dieser Trompetenbaum im Stadtpark soll gefällt werden. Die roten Pfeile markieren den tiefen senkrechten Drehriss.

„Manchmal gelingt es Bäumen, durch Drehrisse entstandene Schadstellen eigenständig zu überwallen und zu verschließen“, erklärt der städtische Baumkontrolleur dazu. Das aber sei diesem Trompetenbaum nicht ausreichend gelungen, „sodass Kernfäule einsetzte und sich im Stamm ausbreitete.“ Da er nahe Spielplatz und Sportgeräten steht, müsse er aus Sicherheitsgründen beseitigt werden. Diesen Befund habe auch ein eingeholtes externes Zweitgutachten ergeben. Ersatz soll im Rahmen der ohnehin bevorstehenden Umgestaltung des Parks im nächsten Jahr gepflanzt werden.

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