Großeinsatz der PolizeiVerabredete Massenschlägerei in Leverkusen verhindert

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Die eingekesselten jungen Männer mit Migrationshintergrund verfolgten teils amüsiert den Großeinsatz der Polizei.

Die eingekesselten jungen Männer mit Migrationshintergrund verfolgten teils amüsiert den Großeinsatz der Polizei.

Leverkusen – Die Polizei hat am Dienstagabend die wahrscheinlich größte Massenschlägerei außerhalb der Fußball-Szene verhindert, die in Leverkusen je gedroht hat. Dazu hatten sich rund 200 Personen verabredet. 

Der Busbahnhof war über Stunden gesperrt, weil dort eine große Zahl Personen auf Waffen untersucht, Personalien festgestellt und auch einige in Gewahrsam genommen wurden. Ein Augenzeuge berichtete, dass gegen 18.30 Uhr eine Gruppe Männer – darunter auch viele Jugendliche – am Wiesdorfer Bahnhof aufgetaucht waren. Über die Herkunft der Personen machte die Polizei zunächst keine Angaben. Es handelte sich augenscheinlich um junge Männer.

Die Lage soll sich zuerst im äußersten Norden Rheindorfs entwickelt haben. Der Polizei waren Hinweise zugegangen, dass sich zwei verfeindete Gruppen dort nahe der Endhaltestelle Peenestraße zur Schlägerei versammelt hätten. Die Polizei schritt dort schon kurz nach 17 Uhr ein. Hier, wie später auch in Wiesdorf, wurden bei den Beteiligten Gegenstände wie Mundschutz oder Handschuhe gefunden.

Unklarer Anlass für die Konfrontation

Nachdem in Rheindorf für Ruhe gesorgt war, sollte die Schlägerei wohl in Wiesdorf stattfinden. Die Lage war verworren. Noch am Abend war für Außenstehende nicht erklärlich, was der Anlass der Konfrontation gewesen sein könnte. Eine Gruppe von etwa 50 Personen soll sich in die Wiesdorfer City abgesetzt haben, laut Augenzeugen seien dann etwa 100 Personen aus einem Zug herausgeholt worden, noch bevor es zu Auseinandersetzungen kommen konnte.

Polizei und Bundespolizei fuhren mit einem Großaufgebot auf und stellten die 100 jungen Migranten auf dem Bürgersteig nebeneinander auf. Ein Mädchen war dabei. Wer sich ausweisen konnte, durfte zuerst aus der Reihe treten und sich durchsuchen lassen. Viele der jungen Männer machten provozierende Gesten gegenüber den Polizisten wie auch zum Fotografen und feixten. Es machte den Anschein, dass die Sache für manche mehr ein Event als eine unangenehme Angelegenheit war. Zahlreiche Schaulustige verfolgten die ungewöhnlich große Polizeiaktion als ein Spektakel.

Den Busbahnhof fuhr jetzt kein Bus mehr an, auch der Zug stand immer noch auf dem Gleis still. Die Wupsi hatte einen Bus als „Gefangenentransporter“ zur Verfügung gestellt, darin saßen ein paar der Männer mit Handschellen. Sechs von ihnen sind laut Angaben eines Polizeisprechers zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam genommen worden. (mit ger)

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