BilanzLeverkusens Wohnungsgesellschaft macht acht Millionen Gewinn

Lesezeit 3 Minuten
Der WGL-Neubau in Rheindorf am Königsberger Platz

Der Neubau am Königsberger Platz in Rheindorf gehört zu den Vorzeigeprojekten der WGL.

Erfreulich sieht der WGL-Abschluss für 2022 aus. Das freut auch den Stadt-Kämmerer: Sechs Millionen Euro fließen in den Haushalt.

Wenn man kaum baut, dann ist das zumindest für die Bilanz gut. Weil 2022 aus verschiedenen Gründen nur 24 Wohnungen entstanden, weist die Wohnungsgesellschaft Leverkusen einen Gewinn von gut 8,1 Millionen Euro aus. Das sind fünf Millionen mehr als geplant und 3,3 Millionen mehr als im Jahr davor.

Allerdings ist Gewinnmaximierung nicht das Ziel der städtischen Tochter. Im Lagebericht gibt die Geschäftsführung – sie bestand bei der Abfassung noch aus Stefan Altenbach und Dieter Roeloffs – ein Versprechen: „Sobald die Rahmenbedingungen für Investitionen in Neubauten sich wieder positiv entwickeln, wird die WGL auch weiterhin bestrebt sein, ihr Angebot an Wohnungen in Leverkusen zu erweitern.“ 

WGL kaufte kein einziges Grundstück 

Voriges Jahr konnten die Voraussetzungen dafür allerdings nicht geschaffen werden. Kein einziges Baugrundstück wurde gekauft, aber immerhin verhandelt. „Wir gehen davon aus, dass die WGL in 2023 zu Vertragsabschlüssen kommen wird.“ Aber Land für den Geschosswohnungsbau sei in Leverkusen generell knapp, „sodass es in Zukunft immer schwieriger sein wird, entsprechende Grundstückszukäufe zu tätigen“, heißt es.

Im vergangenen Jahr indes habe sich der Krieg in der Ukraine auch auf die Pläne der WGL ausgewirkt: „Die Modernisierungen im Bestand konnten aufgrund von Lieferketten-Problemen und ausgelasteten Handwerksbetrieben, die unter einem immer deutlich werdenden Fachkräftemangel leiden, nicht wie geplant umgesetzt werden.“ Trotzdem habe die WGL gut 14,2 Millionen Euro für Renovierungen und Instandhaltungen ausgegeben. Gut 18 Prozent dieses Betrags seien nach Mieterwechseln geflossen.

In Zukunft soll sich das Modernisierungsbudget aber vergrößern. Geplant sind 16,6 Millionen Euro – plus Teuerungsrate. Für den neuen Geschäftsführer Gerald Hochkamer ist die Erhöhung dieses Budgets selbstverständlich. Er sieht in der „Dekarbonisierung unseres Bestands“ die größte Herausforderung für die kommenden Jahre.

Unter den Neubauprojekten steche das Ensemble in der Opladener Kantstraße hervor: Im Juli 2021 war fast fertig, als das Hochwasser kam. Dadurch wurden die Wohnungen erst Anfang 2023 bezugsfertig; gerade wurde ein Mieterfest veranstaltet. Indes: „Die Nachfrage für diesen sehr attraktiven Standort ist trotz eines Mietpreises von über zehn Euro pro Quadratmeter sehr hoch.“ Fertig wurde Anfang 2022 auch das schon 2019 begonnene Projekt in der Manforter Helenenstraße. Neben elf frei finanzierten entstanden dort auch 13 Sozialwohnungen. Auch sie seien schnell vermietet gewesen. 

Zurückgestellt wurde dagegen der Neubau in der Bodelschwinghstraße. „Das schwierige Marktumfeld ließ eine wirtschaftlich vertretbare Umsetzung nicht zu“, heißt es dazu von der WGL-Spitze. Sobald sich Möglichkeiten einer rentablen Bebauung ergäben, solle das Projekt wieder angepackt werden. In der Luisenstraße sind Häuser in der schon erprobten Modulbauweise als Ersatz für vier Gebäude geplant, die im Winter abgebrochen wurden. 


WGL besitzt mehr als 7000 Wohnungen

1135 Häuser sind im Bestand der WGL. Das bedeutet derzeit 7002 Wohnungen, 24 mehr als 2021. Davon waren Ende vorigen Jahre 1713 preisgebunden, was einem Plus von 13 Sozialwohnungen entspricht. Dazu kommen 92 Gewerbeeinheiten – darunter ist die WGL-Zentrale an der Heinrich-von-Stephan-Straße in Wiesdorf und eine Werkstatt.

Zum Besitz gehören ferner 1679 Garagen oder Stellplätze in Tiefgaragen. 

Aus dem Hausverwaltungsgeschäft will sich die Stadt-Tochter zurückziehen. Ende 2022 wurden noch 151 Wohnungen, 151 Gewerbeeinheiten sowie 209 Garagen beziehungsweise Tiefgaragenstellplätze betreut.

KStA abonnieren