Innovationspark in ManfortStahlhändler zieht doch nicht nach Leverkusen um

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Nicht alle Pläne für den Innovationspark Leverkusen in Manfort sind aufgegangen. Einige Politiker sind sehr enttäuscht.

Leverkusen – Ein Hightech-Park mit innovativen Unternehmen und Neugründungen – das war einmal die Idee, als die Industriebrache, auf der einmal das Wuppermann-Stahlwerk gestanden hatte, neu erschlossen werden sollte.

Daran gemessen, ist die heutige Bilanz ernüchternd: Ein Finanzamt mit einem riesigen Parkplatz und „einen Metzger“ machte Klaus Wolf (Grüne) in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses als Ergebnis aus. Außerdem einen Stahlkonfektionierer, der demnächst hinzukomme.

Keine Bäume, aber überbreite Straßen

Außerdem: Kein Solardach weit und breit, keine Bäume, aber überbreite Straßen. „Die damalige Begründung als Innovationspark ist völlig neben der Kappe, die stimmt an keiner Stelle. Wir hatten ganz andere Ziele“, kritisierte er. Und Grünen-Fraktionschefin Roswitha Arnold sprach von verschütteter Milch und hehren Vorsätzen, die in die Hose gegangen seien.

Woraufhin Baudezernentin Andrea Deppe, die wegen Erkrankung per Videoschaltung an der Sitzung teilnahm, klarstellte, dass es nicht mehr zur Ansiedlung der Langenfelder Firma Damstahl kommen werde. Das Unternehmen habe vorerst sein Interesse an einer Verlegung seiner Firmenzentrale verloren.

Das bestehende Lager in Manfort bleibe wohl bestehen, aber auch die Zentrale in Langenfeld-Berghausen bleibe dort, erläuterte Deppe anderntags auf Anfrage der Redaktion. Das sei auch der gegenwärtigen Konjunktur und der Nachschubsorgen in der Stahlbranche geschuldet. 

Das Unternehmen mit Sitz in Langenfeld-Berghausen hatte 2019 seine Umzugspläne nach Leverkusen vorgestellt und nach anfänglicher Skepsis in der Politik einige Unterstützung erfahren. Diese Überlegungen gab es schon deutlich vor der drastischen Gewerbesteuersenkung und geschah vor allem im Hinblick auf die sehr gute Verkehrsanbindung Leverkusens.

Nun bleiben anscheinend wieder Flächen zur Vermarktung auf dem auch mit Altlasten befrachteten Gelände nahe der Dhünn. Das angelaufene Genehmigungsverfahren für geplante Neubauten nahe der Bahnstrecke ist jedenfalls gestoppt. 

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