Kommentar zu Leverkusener Kita-GebührenEin großer Wurf für Familien

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Kleines Mädchen schaut lächelnd auf Sparschwein

Weniger Kita-Beiträge: Da bleibt vielleicht noch was fürs Sparschwein übrig.

Nicht nur die Neuordnung der Gebühren für die Kinderbetreuung ist gelungen, findet unsere Autorin.

Eine neue Beitragssatzung für die Kinderbetreuung war überfällig. Das, was die Stadt jetzt vorgelegt hat, ist aber mehr, als bloß ein Verschieben von Einkommensgrenzen. Es ist ein großer Wurf: vor allem für Familien mit kleinen bis mittleren Einkommen. 

Stefanie Schmidt

Stefanie Schmidt

Stefanie Schmidt ist Redakteurin in der Lokalredaktion Leverkusen. Eigentlich wollte die Sportstudentin zur Fußball-WM 2006 nur mal kurz als Praktikantin in die Sportredaktion beim Kölner Stadt-Anzeig...

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Zunächst einmal ist die neue Verteilung sozial viel gerechter. Es ist nicht einzusehen, warum der Manager mit 150.000 Euro im Jahr genau so viel für die Kinderbetreuung zahlen soll, wie eine Familie, die vielleicht die Hälfte davon erwirtschaftet. Bestimmt werden einige gut situierte Familien schlucken müssen, wenn Sie demnächst einen Bescheid in Höhe von knapp 1000 Euro pro Monat erhalten.

Aber gerade in diesen Zeiten der Krisen und der Inflation braucht es mehr Verständnis dafür, dass die, die viel verdienen, sich auch stärker an den Ausgaben der Allgemeinheit beteiligen. Vor allem, wenn es um das Wohl der Kinder geht. Und zum Trost sei gesagt: Rund 1000 Euro kostet es nur ein Jahr, ab dem zweiten Lebensjahr kostet die Betreuung der Kinder auch in der höchsten Einkommensklasse nur noch 476 Euro. Und in den letzten beiden Kita-Jahren sind alle Kinder beitragsfrei, egal, wie hoch das Einkommen der Eltern ist.  

Abkehr vom Stichtag

Besonders gelungen an der neuen Satzung ist auch die Vereinfachung der Gebührenordnung auf nur noch zwei Altersstufen. Und die Abkehr vom Stichtag. Dass Kinder künftig nach ihrem realen Alter in die Beitragsgruppen eingeordnet werden, spart Eltern von Winter- und Frühlingskindern nicht nur einige hundert Euro, sondern nimmt ihnen das nagende Gefühl, ungerecht behandelt zu werden. 

Das Ganze lässt die Stadt sich nicht nur einiges kosten, sie macht sich damit auch selbst Arbeit. Alle Kinder über einen Stichtag zu kehren, war verwaltungstechnisch einfacher. Und es werden künftig viel mehr Eltern Einkommensnachweise einreichen, die es zu prüfen gilt.

Doch das ist es wert. Und auch wenn die Beteiligten wohl nur die empörten Anrufe jener abbekommen, die mehr zahlen müssen: Der Dank vieler Leverkusener Familien ist ihnen im Stillen gewiss.

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