Kommentar zu PropagandaLeverkusener Stadtbibliothek muss Bücher aus China ernsthaft prüfen

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Bücherkisten in einer Lese-Ecke der Stadtbibliothek Leverkusen mit chinesischen Kinderbüchern

Chinesische Lese-Ecke in der Stadtbibliothek Leverkusen, gespendet vom „Chinesischen Übersee-Freundschaftsverein des Shanghai-Qingpu-Distrikt“

Ein chinesischer Verein hat der Stadtbibliothek propagandistische Bücher geschenkt. Doch der Umgang mit China kann nicht unpolitisch sein, auch nicht auf der Ebene der Städtepartnerschaften.

Es ist natürlich richtig, dass in der Stadtbibliothek fremdsprachige Bücher stehen. Das Mindeste ist aber, dass die Kinderbücher, die aus autoritären Staaten wie Russland oder China kommen, nochmal ganz genau betrachtet werden, ob sich darin Propaganda findet. Auch Kinderbücher aus der Türkei sind Prüfkandidaten. Gut wäre es, wenn Muttersprachler in die Bücher gucken könnten, die aus politischen Gründen ihre Heimat verlassen mussten.

Bei den fremdsprachigen Erwachsenenbüchern kann man das natürlich lockerer sehen, allerdings lohnt sich auch da ein etwas schärferer Blick. Denn Hitlers „Mein Kampf“ gibt es zum Beispiel aus gutem Grund auch nur in kommentierten Versionen in der Leverkusener Stadtbibliothek.

Ralf Krieger

Ralf Krieger

Redakteur in der Lokalredaktion Leverkusen. Geboren in Bensberg, Jahrgang 1965, gelernter Fotograf und Reporter. Bevor er zum „Leverkusener Anzeiger“ kam, war er einige Jahre beim „Kölner Stadt-Anzeig...

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Warum soll Wuxi unpolitisch sein?

Wenn der Leverkusener China-Partnerschaftsverein „Forum Wuxi“ jetzt nach der Corona-Pause seine Aktivitäten wieder aufnimmt, dann sollte er sich auch mal dem Thema seines Selbstverständnisses als Verein widmen. „Wir sind unpolitisch“ kann nicht sein: Eine offizielle Verbindung zu China darf heute nicht mehr unpolitisch, sondern sollte mindestens ein bisschen unbequem sein. Jetzt noch mehr denn je. Die befreundete Gegenseite ist zwar sicherlich freundlich und zugewandt, nur eins ist sie ganz bestimmt nicht: unpolitisch.

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