Aktion im ForumKardiologen klären über Ursachen des plötzlichen Herztods auf

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Sie informieren über den plötzlichen Herztod (v. l.): Peter Schwimmbeck, Claus Hintsch, Bernd Weidmann, Marvin Addo, Gabriele Andreae, Ulrich Sterzenbach und Christoph Liebelt.

Sie informieren über den plötzlichen Herztod (v. l.): Peter Schwimmbeck, Claus Hintsch, Bernd Weidmann, Marvin Addo, Gabriele Andreae, Ulrich Sterzenbach und Christoph Liebelt.

Leverkusen – Der 16. Juni 2019 wird Ulrich Sterzenbach für immer in Erinnerung bleiben. Auch, wenn er an diesen Tag keine Erinnerung hat. Der 70-Jährige aus Leichlingen hatte am EVL-Marathon in Leverkusen teilgenommen. Als er gerade am Neulandpark vorbeikam, klappte er zusammen: Herzflimmern, Kreislaufstillstand. Großes Glück für ihn, dass nach kurzer Zeit Christoph Liebelt und Nadine Kroll vorbeikamen: Liebelt arbeitet als Krankenpfleger am Klinikum in Schlebusch, Kroll als Intensivkrankenschwester in Köln-Merheim. Ihrer beider Herzmassage ist es zu verdanken, dass Ulrich Sterzenbach sein Leben wieder hat.

Nicht alle Menschen, bei denen das Herz schlapp macht, haben so viel Glück. Darauf macht Peter Schwimmbeck, Direktor der Kardiologie am Klinikum, aufmerksam. Gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung organisiert das Klinikum am Samstag, 23. November, von 9.30 Uhr bis 13 Uhr im Rahmen der „Herzwochen“ ein Seminar im Forum. In Vorträgen und Diskussionen sollen die Bürger die Risiken des „plötzlichen Herztods“ erkennen lernen, man kann auch seine Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen.

Kardiologe Peter Schwimmbeck führt aus, dass knapp 66 000 Menschen im Jahr am plötzlichen Herztod sterben. Meist haben die Leute gewisse Vorerkrankungen, die das Risiko erhöhen: Eine Herz-Muskel-Erkrankung kann dazugehören, eine koronare Herzkrankheit, doch auch Diabetes, Drogenkonsum und zu hoher Blutdruck oder Cholesterinspiegel lassen das Risiko steigen. Ist es soweit, und ein Mensch hat einen Kreislaufstillstand, würden viele „nicht wissen, was man tun soll“, kritisiert Schwimmbeck. Ginge es nach ihm, würde man das Thema Reanimation deutlich häufiger in Schulen aufgreifen, andere Bundesländer wie Bayern seien Nordrhein-Westfalen da voraus.

Aktiv vorsorgen und das Risiko für einen plötzlichen Herztod senken könne man unter anderem durch Bewegung. Wie wirksam Sport als Prophylaxe sei, werde häufig unterschätzt, mahnt Bernd Weidmann, Leitender Oberarzt der Kardiologie am Klinikum. Schon 150 Minuten Sport pro Woche mit mittlerer Belastung (Beispiel Radfahren mit 15 Kilometern pro Stunde), schnelles Gehen oder auch selbst Rasenmähen könnten das Risiko um 35 Prozent senken.

www.herzstiftung.de

www.klinikum-lev.de

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