Kritiker des Neubaus einer großen Feuer- und Rettungswache im Landschaftsschutzgebiet Auf den Heunen haben sich einen Namen gegeben: „Rettet das Landschaftsschutzgebiet Auf den Heunen“.

Damit soll klar sein, dass die Kritiker sich nicht einfach gegen den Neubau einer Wache richten, sondern nur gegen den Standort. Sie schlagen vor, dass die Feuerwache etwa 900 Meter weiter in Richtung Rheindorf im künftigen Gewerbegebiet am Hauweg gebaut werden soll.

Auf den Heunen: Naturschützer versuchen, Rechtsstreite zu verhindern

Sollte die Stadtverwaltung auf dem Standort „Auf den Heunen“ bestehen, haben die Naturschutzverbände eine Klage angedroht, was den Neubau erheblich verzögern könnte. Zusätzlich droht ein Rechtsstreit, weil die Stadt eine Landwirts-Familie enteignen will, die ihr Land behalten möchte.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Mehrheit im Rat aus CDU, SPD, Grüne und AfD schon grundsätzlich einen vorläufigen Beschluss zugunsten des Standorts im Landschaftsschutzgebiet gefasst hat, möchte das Bündnis einen Versuch starten, doch noch eine juristische Auseinandersetzung zu verhindern. Ihre Argumente haben sie der Stadtverwaltung mitgeteilt.

Der Algorithmus, mit dem die Stadtverwaltung „Auf den Heunen“ als besten Standort bestimmt hatte, sei von den Grundlagen nicht korrekt, zum Beispiel seien Natur- und Umweltschutzkriterien mit zu wenig Gewichtung eingeflossen. Ebenso sei nicht vernünftig bewertet, dass für die Wache Auf den Heunen Felder einer Landwirts-Familie enteignet werden müssen. Im Gegensatz dazu gehört das künftige Gewerbegebiet an der Solinger Straße, das nur 800 Meter entfernt an derselben Straße liegt, komplett der Stadt Leverkusen. Das alles habe zu einer falschen Bewertung im Vergleich der Standorte geführt.

Leverkusen: Umweltamt riet von Landschaftsschutzgebiet ab

Der Standort „Solinger Straße“ habe auch in der zweifelhaften Bewertung der Stadtverwaltung Leverkusen nur knapp hinter „Auf den Heunen“ gelegen, die Aufhebung des Landschaftsschutzes sei somit keinesfalls gerechtfertigt. Zur gleichen Einschätzung war in einem früheren Planungsstadium das Leverkusener Umweltamt gekommen, das bezüglich Klima, Kaltluftwirksamkeit, Flächenverbrauch, Versiegelung und der Nähe zu Naturschutzgebieten „erhebliche Bedenken“ geäußert hatte. Das Umweltamt hatte in der ersten Einschätzung in einer früheren Vorlage abgeraten, das Landschaftsschutzgebiet anzutasten.

75 Millionen Kubikmeter

Currenta bekommt Widerspruch zur Entnahme von Grundwasser

Merken

Zum Hintergrund, weshalb die Stadtverwaltung trotz aller Gegenargumente und juristischer Probleme an „Auf den Heunen“ festhält, vermuten manche, dass mit der Feuerwache durch die Hintertür zusätzliche Gewerbeflächen auf der grünen Wiese geschaffen werden sollen: Indem die Stadt die Feuerwache im Landschaftsschutzgebiet baut, was eigentlich tabu ist, bleibe genau diese Fläche im mindestens genauso gut geeigneten Gewerbegebiet nebenan frei.