WirtschaftIm Steuerparadies Leverkusen sprudeln die Einnahmen

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Blick von Norden auf das erleuchtete Bayer-Kreuz.

Der Chempark spielt bei der Gewerbesteuer immer eine wichtige Rolle.

Im Leverkusener Rathaus hatte man vorsichtig kalkuliert. Jetzt kommt deutlich mehr Geld herein als gedacht.

Eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Stadt sprudelt. Das berichtete am Montagabend Stadtkämmerer Michael Molitor dem Finanzausschuss. „Wir werden bei der Gewerbesteuer deutlich über 200 Millionen Euro liegen“, erklärte er. Das sei wesentlich mehr als zuletzt erwartet.

Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland habe die Kämmerei ihre ursprüngliche Kalkulation nach unten korrigiert. Statt mit 200 Millionen sei nur mit 160 Millionen Euro gerechnet worden. Umso erfreulicher sei, dass die tatsächlichen Einnahmen wesentlich höher liegen werden. Davon könne man jetzt, Ende November, sicher ausgehen, so Molitor.

Leverkusen gilt seit 2020 als Steuerparadies

Seit 2020 gilt in Leverkusen ein Gewerbesteuer-Hebesatz von nur 250 Punkten. In den Jahren davor lag er fast doppelt so hoch. Die Wandlung zum Steuerparadies war politisch äußerst umstritten. Der niedrige Hebesatz in der Nachbarstadt Monheim hatte die Diskussion um den Gewerbesteuersatz immer wieder angefacht. Im Vorfeld der Senkung hatte es aus dem Chempark Signale gegeben, dass Unternehmen mit ihren Adressen nach Leverkusen zurückkehren könnten, sodass die Stadt trotz des viel niedrigeren Steuersatzes am Ende deutlich mehr Einnahmen haben werde. 

Derzeit geht die Kalkulation auf: Auch die Jahresrechnung für 2023 werde besser ausfallen als geplant, ergänzte Kämmerer Molitor. 

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