Mit den Folgen der Finanzmisere muss jeder in der Stadt klarkommen, auch ein Geschäftsführer, findet unser Autor.
KommentarBei so vielen Schulden geht so etwas nicht


Ein Pkw verschwindet im Untergrund im Parkhaus Luminaden.
Copyright: Ralf Krieger
In welcher Situation sich die Stadt Leverkusen mit ihren extremen Schulden befindet, werden die Bürger bald merken: Wenn Gebühren steigen, wenn das Parken teurer wird, wenn weniger Geld für Kultur und Soziales ausgegeben wird, wenn vielleicht Buslinien gestrichen werden, wenn die Stadtverwaltung um hunderte Stellen schrumpft, wenn städtische Immobilien aus Geldnot vergammeln, wenn Leverkusen künftig jeden Investor nehmen muss.
Das alles könnten Folgen der Finanzmisere sein, damit muss in der Stadt dann jeder klarkommen.
An anderer Stelle sitzt das Geld offenbar noch immer locker: Was in einer Phase einer Haushaltssicherung erst recht nicht geht, sind Gehaltssprünge bei Geschäftsführern um 288 Prozent, wie das jetzt bei der Leverkusener Parkhausgesellschaft zu erwarten ist. Wohlgemerkt: Das ist eine Gesellschaft, die zu 100 Prozent den Leverkusenern gehört.
Ein gut bezahlter Geschäftsführer, der eine zusätzliche Aufgabe bekommt, wie die Geschäftsführung der LPG, hat dann zwar etwas mehr Verantwortung am Hals. Aber er kann auch nicht noch mehr arbeiten als vorher. Selbst wenn man ihm zigtausend Euro aufs Gehalt drauflegt. Solche Gehälter werden zwar nicht-öffentlich verhandelt, aber sie bleiben manchmal eben nicht geheim.
Der zunächst nicht legale und bald wohl nachträglich genehmigte Gehaltssprung und die Tatsache, dass Leverkusen ausgerechnet in der Phase schlimmster Verschuldung eine Regel aufhebt, die Geschäftsführergehälter begrenzen sollte: Das erzeugt ein Bild der Selbstbedienung einer bestimmten Kaste. Leider nicht zu Unrecht.

