Nach 23 JahrenJugendleiterin verabschiedet sich aus Leverkusen nach Burscheid

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Michaela Bolz verabschiedet sich nach 23 Jahren von ihrer Tätigkeit als Jugendleiterin in Wiesdorf.

Michaela Bolz verabschiedet sich nach 23 Jahren von ihrer Tätigkeit als Jugendleiterin in Wiesdorf.

Michaela Bolz verabschiedet sich nach 23 Jahren von ihrer Tätigkeit als Jugendleiterin in Wiesdorf. In ihrem Beruf erlebte sie einiges. 

„Ich habe mich berufen gefühlt, etwas Neues zu wagen“, sagt Michaela Bolz, die 23 Jahre, fast ein Vierteljahrhundert, Jugendleiterin in der evangelischen Kirchengemeinde Leverkusen-Mitte war. Mit Beginn des neuen Jahres hat sie die Leitung des Jugendreferates des Kirchenkreises Leverkusen, mit Dienstsitz in Burscheid übernommen. Anlässlich ihrer Verabschiedung wird am kommenden Sonntag, 14. Januar, ein Gottesdienst in der Gemeinde gefeiert. 

In den vergangenen 23 Jahren organisierte und begleitete Bolz Freizeitangebote und Fahrten für Kinder und Jugendliche. Gemeinsam mit den jungen Menschen widmete sie sich verschiedenen Kreativprojekten, wie beispielsweise einem Gartenprojekt, bei dem die Kinder den Platz rund um das Gemeindehaus begrünten. „Es war ein riesiger Blumenstrauß, den ich bedienen durfte“, so Bolz über ihre Tätigkeiten. 

Fahrten nach Italien, Spanien und Kroatien

Eine Kooperation mit der Theodor-Fontane-Grundschule ist Bolz dabei besonders in Erinnerung geblieben. „Wir haben 30 Kinder von der Schule abgeholt und diese wurden dann im Gemeindehaus integriert und durften dort die Spielangebote testen“, berichtet Bolz. „Dieses Projekt hat mir gezeigt: Durch Zusammenarbeit lassen sich auch größere Aktionen umsetzen.“

Die Fahrten, die Michaela Bolz begleitete, führten unter anderem nach Italien, Spanien und Kroatien. Letztere berührte sie auf eine ganz besondere Weise. „Es war ein abgelegener Ort, an den wir gefahren sind, und ich hatte mir die Gegend vorab schon in einem Kurzurlaub angeschaut und war nicht begeistert. Ich hatte also schon eine negative Grundhaltung“, erzählt die 50-Jährige. Schließlich sei sie aber positiv überrascht worden. „Es ist dann aber doch eine ganz tolle Fahrt geworden, wir konnten im Meer schwimmen gehen und durch die abgelegene Lage hatten wir keine Ablenkung von außen.“

Die Freizeiten seien immer beliebt gewesen, so ist ihr auch eine amüsante Situation vor einigen Jahren in Erinnerung geblieben. Damals habe man sich noch persönlich und nicht über das Internet für die Fahrten anmelden müssen. So sei es dazu gekommen, dass viele Jugendliche in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar vor dem Gemeindehaus zelteten, um einen Platz zu bekommen. 

Leverkusener Jugendleiterin ist in ihren Beruf „reingerutscht“

Schon im Jugendalter war Michaela Bolz in ihrer Heimatgemeinde in Köln aktiv. Sie studierte Pädagogik auf Diplom und entdeckte nach dem Ende ihres Studiums die Stellenausschreibung, ihre Vorerfahrungen verleiteten sie dann dazu, sich auf die Stelle zu bewerben. „Ich dachte: Das machst du mal für drei Monate und dann kam ein Jahr nach dem anderen. Ich bin da so reingerutscht und bin selbst beeindruckt, wie schnell die Zeit vergeht“, so Bolz. Nach drei Jahren als Jugendleiterin hängte sie noch ein Studium der Religions- und Gemeindepädagogik an, um sich zu spezialisieren. 

In den vergangenen fünf Jahren machte Michaela Bolz eine Beratungs- und Coachingausbildung und entdeckte dabei laut eigener Aussage Potenzial, das sie noch weiter nutzen wollte. „Ich wollte mich persönlich weiterentwickeln und habe mich berufen gefühlt“, sagt Bolz. Während sie zuvor für Kinder und Jugendliche verantwortlich war, ist sie nun Ansprechpartnerin für Erwachsene, die in der Jugendarbeit tätig sind. „Ich freue mich schon darauf, alles, was ich in den vergangenen Jahren erfahren und lernen durfte, in meine neue Funktion einfließen zu lassen.“

Mit dem Neustart verbindet die Pädagogin überwiegend positive Gefühle. „Ich bin sehr dankbar, dass ich den langen Weg in der Gemeinde gehen durfte und dort kreativ sein konnte. Das macht mich natürlich auch wehmütig. Aber ich freue mich, dass ich diese Zeit dort erleben durfte. Jetzt weiß ich aber auch: Dieser Neustart ist genau das Richtige zur richtigen Zeit. Ich bin rundum zufrieden und positiv.“

Am Sonntag, 14. Januar, feiert die Gemeinde Leverkusen-Mitte um 18 Uhr Gottesdienst, in dem sich Michaela Bolz verabschieden wird. Alle sind danach herzlich zu einem Fest mit Mitbring-Buffet eingeladen, das sich Michaela Bolz gewünscht hat. 

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