Wie können Spielplätze in Zeiten der Haushaltskrise noch attraktiv gehalten werden? Diese Frage beschäftigte die Steinbücheler Bezirksvertreter.
HaushaltskriseEin schöner Leverkusener Spielplatz ohne Spielgerät

Schön gelegen, aber verlassen: Der Spielplatz an der Martin-Buber-Straße
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Es ist eigentlich ein hübscher Ort, selbst im Winter: Viel Grün, hohe, alte Bäume. Und dennoch sagt Andy Franke in der Bezirksvertretung III vollkommen zurecht: „Das ist ein trauriges Bild.“ Es geht um den Spielplatz an der Martin-Buber-Straße, für den sich Bürgerantragssteller aus der Steinbücheler Nachbarschaft einsetzen. „Das ist einer von wenigen Spielplätzen, die im Sommer schön im Schatten liegen“, schreiben die Antragssteller. Er sei auch immer gut besucht gewesen. Doch seit ein großes Klettergerüst mit zwei Türmen und einer verbindenden Brücke abgebaut wurde, „sind dort kaum noch Kinder zu sehen“.
Spielplätze sind teuer
Ein Vertreter der Verwaltung bestätigt, dass das Gerüst aus Sicherheitsgründen abgebaut werden musste. Ein entsprechendes Ersatzgerät würde rund 40.000 Euro kosten. Der Wunsch der Antragssteller, den Spielplatz neben dem Klettergerät auch um einen Kleinkinderspielbereich und inklusive Spielgeräte für Kinder mit Beeinträchtigungen zu erweitern, schlagen zusammen mit weiteren rund 90.000 Euro zu Buche. Der Spielplatz sei auch für ältere Kinder eingeordnet, für Kleinkinder gebe es in Laufweite vier weitere Spielplätze. Ein Ausbau sei angesichts der Haushaltslage also vollkommen illusorisch. Ein Ersatz-Spielgerät entsprechend dem abgebauten befürworte die Verwaltung, sofern dafür Haushalts- oder Fördermittel zur Verfügung stehen.
Hoffnung auf Fördermittel oder Sponsoring
Die Bezirksvertreter setzen ihre ganze Hoffnung nun auf Fördermittel. „Mit Ablehnen haben wir bei einem Kinderspielplatz ein Problem“, sagt Wolfgang Pockrand (SPD), er schlägt Vertagung vor, bis Geld gefunden wird. Auf den städtischen Haushalt könne man sich da nicht verlassen, sind sich alle einig: „Wir sollten die Verwaltung beauftragen, Fördertöpfe zu suchen“, sagt Michael Prangenberg (CDU). „Das ist ein Anlaufplatz, wo sich Menschen treffen, das müssen wir unterstützen.“
Das betonen auch die Bürgerantragssteller in einer schriftlich eingereichten Begründung: „Viele wollen jetzt Spielgeräte in den eigenen Garten stellen. Aber dann geht sozialer Kontakt verloren.“
Die Bezirksvertreter einigten sich einstimmig darauf, alle Möglichkeiten von Fördermitteln bis Sponsoring zu erörtern. Um einen schönen Ort auch wiederzubeleben.


