Anwar El Gharbaoui (31) ist der Kosmetiker, dem die Promis vertrauen: „Dschungelcamp“-Teilnehmerinnen wie Patricia Blano und Jasmin Herren, Ex-Profi-Fußballer Thorsten Legat und Sohn Nico (bekannt aus Reality-Formaten wie „Temptation Island“) lassen sich regelmäßig die in seinem Kosmetikstudio, der „Anwar Beauty Lounge“ in Leverkusen Quettingen verwöhnen.

„Bei uns bekommt jeder Kunde die Promi-Behandlung und ist etwas Besonderes“, betont der ausgebildete Make-up-Artist und medizinische Fachkosmetiker. Seit einem Jahr hat er auf 130 Quadratmetern einen Wellness-Tempel auf der Quettinger Straße eröffnet.

Dort gibt es drei Behandlungsräume, einen Schulungsraum, zwei Mitarbeiterinnen – und jede Menge Glamour. Anwars Markenzeichen: schwarze Kleidung mit Glitzer-Accessoires, dezentes Make-up und absolute Diskretion. „Promis sind vorsichtig, wem sie vertrauen“, sagt er. „Deshalb nehme ich mir viel Zeit für sie. Bei uns können sie einfach so sein, wie sie sind und abschalten.“

Vom Pariser Studenten zum Selfmade-Geschäftsmann

Geboren wurde Anwar in Paris, seine Wurzeln liegen in Marokko. Schon als Kind träumte er davon, ein eigenes Beauty-Studio zu eröffnen – mit seinem Namen über der Tür. Doch der Weg dorthin war steinig: „Meine Familie war dagegen, dass ich im Beauty-Bereich arbeite, und ich habe meinen Eltern nichts erzählt, bis ich meinen Abschluss in der Tasche hatte“, erzählt der 31-Jährige. „Ich habe tagsüber meine Kosmetikausbildung gemacht und gelernt und abends meinen Bachelor in Management und internationalem Marketing gemacht. Das war extrem anstrengend.“

Nach Stationen bei „Yves Saint Laurent“ in Dubai und einer Make-up-Ausbildung in Madrid zog es Anwar wieder nach Deutschland: „Meine Schwester hat in Köln studiert und ich habe sie jedes Jahr besucht. Mit Anfang 20 habe ich hier auch meine Deutschzertifikate gemacht“, so Anwar, der insgesamt sechs Sprachen beherrscht. Als der 31-Jährige seinen späteren deutschen Ehemann kennenlernt, zieht er vor sechs Jahren ganz nach Deutschland – und baut er sich Schritt für Schritt sein eigenes Business auf. Erst schminkt Anwar Stars wie Heidi Klum und Anna Ermakova fürs Fernsehen, eröffnet dann sein erstes eigenes Kosmetikstudio, zunächst in Köln, dann in Bergisch Gladbach und schließlich in Leverkusen.

Vertrauen, das unter die Haut geht

Heute arbeitet Anwar El Gharbaoui als Make-up-Artist bei Fotoshootings, unter anderem mit Gewinnern der TV-Show „Germany’s Next Topmodel“. Außerdem wird er regelmäßig als Dozent, Beauty-Experte auf Kongressen und Juror bei Miss-Wahlen gebucht. Seine große Leidenschaft bleibt jedoch die Kosmetik: In seiner „Anwar Beauty Longe“ bietet er Behandlungen wie das beliebte „Kombi-Facial“ an – eine Kombination aus Tiefenreinigung, Feuchtigkeitskur und Microneedling für 189 Euro.

Viele seiner Kunden sind mehr als Stammgäste – sie sind Freunde geworden. Thorsten Legat, Ehefrau Alexandra und Sohn Nico kommen alle vier Wochen zur Gesichtsbehandlung, Patricia Blanco schwört auf Microneedling und Bodyforming-Treatments, Reality-Star Kevin Schäfer setzt auf die Anti-Aging-Kombi-Behandlung. Und TV-Sternchen Natalia Osada bringt häufig sogar ihren Ehemann mit. „Mit Nico Legat haben wir tolle Ergebnisse erzielt, seine Aknenarben im Gesicht und am Hals sind fast verschwunden“, erzählt Anwar stolz, der viele Behandlungen auf seinem Instagram-Kanal dokumentiert. In seiner Lounge zählt nicht der Promi-Status, sondern das Ergebnis. „Es ist das Schönste an meiner Arbeit, wenn die Kunden nach ein, zwei Terminen zufrieden sind, weil sich ihre Hautqualität wirklich verbessert hat“, so der Fachkosmetiker, der ausschließlich mit deutschen Qualitätsprodukten arbeitet.

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Charlotte Breidohr

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Trotz des Erfolgs ist der Burscheider noch nicht am Ende seiner Reise angekommen: „Ich habe die letzten zwei Wochen durchgearbeitet und habe gelernt, als Ausländer und als Homosexueller ganz besonders hart zu kämpfen. Ich bilde mich ständig weiter, denn ich möchte für jedes Hautproblem meiner Kunden eine Lösung finden.“ Genug? Das gebe es  „nie im Leben“. Deshalb ist Anwars nächstes Projekt: Selbst Teil einer TV-Produktion zu sein.