Leverkusen-MitteZüge rollen wieder – Vieles ist neu, manches noch nicht fertig

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Köln Mülheim-Düsseldorf Züge fahren wieder.

Dieses neue Tor führt direkt vom Busbahnhof zu den Gleisen eins und zwei.

Die Züge rollen wieder durch Wiesdorf, die S6 hält zum ersten Mal seit 15 Monaten in Leverkusen-Mitte. Auch im Bahnhof gibt es Neues.

Es scheint so, als seien am Montagmorgen auf dem Bahnhof Leverkusen-Mitte noch nicht ganz so viele Fahrgäste zu sehen, wie vor der Sperrpause. Manche mögen vielleicht das Risiko einer erneuten Absage der Wiedereröffnung der Strecke befürchtet haben. Aber: Zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf fahren nach zwei Monaten Zwangspause wieder Züge. Das neue Gleis, das auf der Innenstadtseite der Trasse angebaut wurde, wird ganz normal befahren. Auf dem Gleis rollt die seit 15 Monaten unterbrochene S-Bahnlinie 6, am Montagmorgen fuhr sie nahezu planmäßig. Verspätungen um die 5 Minuten sind ja nicht der Rede wert.  

Neuer Durchgang zum Busbahnhof

Nachdem die Fahrgäste in den vergangenen Jahren zum Teil ewig lange Umwege zu Bussen und Zügen laufen mussten, können sie jetzt eine Neuheit ausprobieren, die Wege spart. Ein neuer Treppen-Durchgang ist jetzt auch benutzbar, durch den man vom Busbahnhof ohne Umweg zu den Gleisen eins und zwei gehen kann. Noch ist der Beton nicht besprüht und das Vordach ist schön gestaltet. Die Architektur erinnert an ein historisches japanisches Tor.

Köln Mülheim-Düsseldorf Züge fahren wieder. Foto: Ralf Krieger

Die neuen Anzeigetafeln.

Bei aller Freude über die Abkürzung hat der Tunnel aber Voraussetzungen, nachts ein Angstraum zu werden: Er knickt in der Mitte um 90 Grad ab, ist also nicht durchgängig einsehbar.

Köln Mülheim-Düsseldorf Züge fahren wieder. Foto: Ralf Krieger

Der neue Durchgang vom Busbahnhof zu den Gleisen eins und zwei.

Wie der gesamte Bahnhof ist der neue Tunnel nicht für gehbehinderte Menschen zu benutzen. Immer noch fehlen die Aufzüge zu den Gleisen, die erst noch am Haupt-Fußgängertunnel eingebaut werden sollen. 

Leverkusen-Mitte: Was noch fehlt

Was außerdem noch fehlt, sind Bahnhofsuhren, fertig installiert sind aber die Monitore, die die Züge und die Abfahrtszeiten anzeigen, was anfangs etwas verwirrend ist. Die Durchsagen funktionierten am Montagmorgen.

Köln Mülheim-Düsseldorf Züge fahren wieder. Foto: Ralf Krieger

Eine S-Bahn, die hat man seit über einem Jahr nicht in Leverkusen gesehen.

Was vermutlich noch lange fehlt, oder sogar nie kommen wird: Ein Bahnhofsgebäude, mit einem Fahrradparkhaus und einem Kiosk. Dafür hat sich noch kein Investor bei der Stadtverwaltung gemeldet. Die aktive Suche habe aber auch noch nicht begonnen, man sei beim Analysieren des Standorts, sagt Kathrin Rehse von der Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort, die diese Aufgabe von der Bauverwaltung geerbt hat.  

Leverkusen: Die Inbetriebnahme der Strecke verzögerte sich mehrfach

Die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke hatte sich zuletzt mehrfach verzögert, Züge sollten nach den ursprünglichen Plänen am 25. August wieder rollen. Doch es kam zu Problemen: Den ersten Termin kippte ein notwendig gewordener Austausch von 5000 Schwellen an den S-Bahn-Gleisen und eine zeitaufwendige Kampfmittelsondierung unter einer Brücke in Leverkusen. Für die nächste Verzögerung waren Diebe verantwortlich: Die nutzten die stromlose Zeit und rissen zwischen Leverkusen und Langenfeld Oberleitungsdraht herunter.

Köln Mülheim-Düsseldorf Züge fahren wieder. Foto: Ralf Krieger

Der Aufzugsschacht auf Gleis eins und zwei ist noch mit einer Holzpyramide verschlossen.

Mitte September gab es dann Probleme mit den neuen elektronischen Stellwerken in Leverkusen, Langenfeld und Düsseldorf-Reisholz: „Inkonsistente Meldungen bei der Zugnummernmeldeanlage“ machten den regulären Betrieb unmöglich. Ohne korrekte Zugnummermeldungen konnte die Strecke aber keine Freigabe bekommen. Jetzt scheint das meiste zu laufen: Die Linien RE 1 (Aachen-Hamm), RE 5 (Wesel-Koblenz) und die seit 15 Monaten unterbrochene S6 (Köln-Essen), fahren wieder ihre gewohnten Strecken.

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