Volksbühne Bergisch NeukirchenGibt es das vollkommene Verbrechen im Burscheider Megafon?

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Die Frau, die behauptet Elisabeth Corban (r.) zu sein, wird gespielt von Anna Feldhoff. Im Mantel der Commissaire Levy, gespielt von Florian Mager, im grünen Hemd Georgios Politis als Daniel Corban und ganz in Schwarz der Bergpfarrer Abbé Maximin, verkörpert von Ralph Meisel.

Die Frau, die behauptet Elisabeth Corban (r.) zu sein, wird gespielt von Anna Feldhoff. Im Mantel der Commissaire Levy, gespielt von Florian Mager, im grünen Hemd Georgios Politis als Daniel Corban und ganz in Schwarz der Bergpfarrer Abbé Maximin, verkörpert von Ralph Meisel.

Die Volksbühne Bergisch Neukirchen spielt „Die Falle“ im Megafon in Burscheid.

Chalet oder Falle? Betrug oder Wahnsinn? Die französischen Alpen erheben sich majestätisch im Hintergrund und frischer Bergluftduft vermischt sich mit dem Hauch der Liebe des frisch vermählten Ehepaares Elisabeth und Daniel Corban. Doch schon bald verwandelt sich das scheinbar perfekte Chalet in „die Falle“, aus der es kein Entkommen gibt – doch für wen?

Ein heftiger Streit zwischen den Eheleuten führt dazu, dass Elisabeth ihren Ehemann Daniel, verkörpert von Georgios Politis, verzweifelt verlässt – und spurlos verschwindet. Die Atmosphäre im Chalet kühlt ab, die Spannung wird dichter. Die Ermittlungen unter der Leitung von Commissaire Levy, gespielt von Florian Mager, liefern wohl noch keine Ergebnisse und es vergehen Tage, in denen die Geheimnisse des Berges zu wachsen scheinen.

Doch dann taucht plötzlich Ralph Meisel als Bergpriester Abbé Maximin auf und behauptet, dass Elisabeth zurückgekehrt sei und sich versöhnen wolle. Die Frau – gespielt von Anna Feldhoff – fällt Daniel um den Hals – ein Hauch von französischem Parfüm umgibt sie. Doch dann dreht Daniel Corban durch oder er scheint die Frau vor sich nicht wiederzuerkennen.

Psycho-Krimi im Jugendzentum Megafon

Ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel entfaltet sich in dem abgelegenen Chalet. Die Charaktere wandeln in ihren Handlungen zwischen Realität und Täuschung. Unter der meisterhaften „Die Falle“-Inszenierung von Dana Fischer und Karl-Heinz Leweke wird das Publikum im Burscheider Megafon in eine bedrückende und raffinierte Welt des psychologischen Verwirrspiels gezogen.

Daniel behauptet felsenfest, dass die Frau nicht seine Elisabeth sei. Doch für niemanden sonst scheint daran ein Zweifel zu bestehen: Commissaire Levy hakt nach: „Was für einen Grund könnte diese Frau haben, sich für Elisabeth auszugeben?“ Eine Erbschaft, ist sich Daniel Corban sicher: „Sie will nicht meine Frau sein, sie will meine Witwe sein!“

Volksbühne: Betrug oder Wahnsinn?

Doch die Frau kennt sich im Chalet aus, ist kooperativ und hat wissen, dass nur Elisabeth haben kann – sie muss es sein. Daniel Corban versucht, die anderen mit allen Mitteln davon zu überzeugen, dass er recht hat und nicht irre ist: „Lieber gehe ich ins Gefängnis als ins Irrenhaus!“ Auch wenn er sich sicher ist: „Die nächste Frage lässt die Falle zuschnappen.“ Commissaire Levys erste Befragung führt aber zu Nichts. „Entweder Sie sind sehr stark, Madame“, gestattet Commissaire Levy, „oder Sie sind wahnsinnig, Misseu Corban.“

Der Kommissar telefoniert.

Der Kommissar muss zwischen Schein und Sein unterscheiden.

Eine fesselnde Geschichte wird zu einem atemberaubenden, langem Theatererlebnis. „Ihr habt eine winzige Kleinigkeit vergessen, das unvorhergesehene, das an dem alle Mörder scheitern, das was euch die Maske vom Gesicht reißen wird“, brüllt Daniel Corban. Das Publikum wird Zeuge eines Betruges – oder doch eines Wahnsinnigen? Wird am Ende vielleicht ein „Wahrheitsserum“ Aufklärung schaffen in diesem Spiel? Ein Spiel um Macht und Ohnmacht, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Täuschung bis zur letzten Sekunde verschwimmen – gemacht für anspruchsvolle Fans von spannend raffiniertem Theater ab 14 Jahren. Niemals vergessen: Das vollkommene Verbrechen existiert nicht.

Tickets für „Die Falle“ im Burscheider Megafon, Montanusstraße 15 für den 21., 22., 28. und 29. Oktober, sowie den 4. Und 5. November um jeweils um 17 Uhr gibt es online sowie unter 02171 7998185.

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