Leverkusener Deutschrock-Band„90 Degrees“ stellt zweites Album im ausverkauften Scala vor

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Fünf Musiker vor vollem Haus

„90 Degrees“ rockt: Das Scala ist bei ihrem Release-Konzert ausverkauft

Mit „Sonnenterrasse 15“ folgt nach zehn Jahren das zweite Album der Leverkusener Deutschrock-Band „90 Degrees“. Gestartet waren sie als Schülerband vom Lise-Meitner-Gymnasiums.

Für die fünf Musiker ist es ein „Once-in-a-lifetime-Moment“, wie sie es beschreiben: Ein Moment, wie man ihn nur einmal erlebt. Jahre hat die Leverkusener Deutschrock-Band darauf hingearbeitet – mal mehr, mal weniger intensiv. Am Freitag machten sie die Bühne im ausverkauften Scala bei ihrem Release-Konzert zu ihrer. Mit im Gepäck: Ihr zweites Album „Sonnenterrasse 15“, zehn Jahre nach ihrem ersten Album „Tierisch“. Rund 450 Besucherinnen und Besucher feierten das Comeback. „90 Degrees“ sind zurück.

An Leidenschaft zur Musik habe es nie gefehlt. „Die Ideen sind nie auf der Strecke geblieben“, sagt Sänger Nico von Styp. Für sie die größte Hürde: Die Zeit. Berufstätigkeit und Familie seien nicht immer leicht mit ihrem Hobby zu vereinbaren gewesen. Auch „die Kosten sind ein bisschen eskaliert im Prozess“. Heute sind sie stolz auf das, was sie geschaffen haben. „Sonnenterrasse 15“ haben sie sogar als ihre erste eigene Schallplatte machen lassen. Erst einen Tag vor dem Konzert konnten sie sie endlich in den Händen halten. Ein Moment, vergleichbar wie im Kreißsaal, findet Nico.

Leverkusener Deutschrock-Band: „Von der Schule bis heute. Für immer.“

Rückblick: 2007 hatte sich „ 90 Degrees“ aus einer Schülerband des Leverkusener Lise-Meitner-Gymnasiums entwickelt und bald auf eigene Stücke mit deutschen Texten gesetzt. Wenig später gewannen sie die Leverkusener Talentwochen samt Plattenvertrag über vier Jahre. „Wir waren super naiv“, erinnert sich der Sänger. Er sagt rückblickend: „Wir haben leider komplett das Klischee erfüllt. Man hat uns jungen Kerlen das Blaue vom Himmel versprochen.“ Es folgte eine vorzeitige Vertragskündigung.

Nach ein paar Umbesetzungen in der Band stemmten sie das erste wie zweite Album dann aus eigener Kraft. Ihr Comeback planten Sänger Nico, die Gitarristen Benni Plück und Julian Hilgert, Bassist Dennis Becker und Schlagzeuger Matthias Boersch bereits für 2020. Dann kam Corona und machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Gitarrist Julian, auch Jules genannt, erinnert sich: „Erst 2022 wurden die Pläne wieder konkreter.“

Mann an Gitarre und Mikrofon

Er beherrscht die Gitarre: Julian Hilgert von der Leverkusener Deutschrock-Band „90 Degrees“.

Im Mai letzten Jahres ging es für die fünf Musiker dann endlich ins Studio. „Leuchtturm“, „Pfeffer“, „Von Vorn“- Zwölf Songs sind es heute an der Zahl. Bevor es zur Studioaufnahme kam, entstanden viele der Lieder in einem Haus in der Sonnenterrasse 15 in der Eifel, die dem Album auch ihren Namen gibt. Gitarrist Jules erzählt: „Wir waren insgesamt 25 Tage im Studio, das ist bei weitem nicht nur hobbymäßig.“

Nico resümiert: „Heute ist unser Moment.“ Dennoch blicken sie mit gemischten Gefühlen auf den großen Tag. Der Gitarrist findet: „Es ist das Ende einer langen Reise.“ Die mit ordentlichem Applaus honoriert wird.  Besucher Joël Zollmarsch feiert ihre Musik: „Man merkt, dass es handgemacht ist. Sie machen Songs, mit denen man sich identifizieren kann.“ Besucher Chris Heil ergänzt: „Über viele Jahre haben sie ihren eigenen Signature Sound entwickelt.“

Wie geht es jetzt weiter? „Diesmal wird es nicht so lange dauern, bis wir wieder etwas Neues von uns hören lassen“, ist sich Nico sicher. Genaue Termine stehen noch aus. Eines ist jedoch klar: Sie wollen auf die Bühne.  „Mit unseren Ambitionen sind wir mittlerweile fairer zu uns“, sagt der Sänger ehrlich. So sind sie eben zu sich, zu ihren Texten, zu ihrer Musik. Erwachsen sind sie geworden und mit ihnen auch ihre Songtexte, der mittlerweile in den 30ern angekommen Männer.  „Ein schönes entspanntes Bierchen im Proberaum und einfach jamen“, das lieben sie auch nach vielen Jahren. Und auch immer noch proben sie im Keller von Nicos Vater. Es soll weitergehen für die fünf, oder wie es in der Scala Programmbeschreibung heißt: „Von der Schule bis heute. Für immer.“

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