Leverkusener WirtschaftsempfangWie Arbeitgeber sexy werden

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Was sich Berufsanfänger von ihrem Arbeitgeber wünschen, erzählten (v.l.) Joshua Kraski, Lina Schäfer, Tim Schneider, Alina Fischer und Fenja Hornung für die „Generation Z“ Moderator Sebastian Hempfling beim Wirtschaftsempfang im Bayer-Kasino.

Was sich Berufsanfänger von ihrem Arbeitgeber wünschen, erzählten (v.l.) Joshua Kraski, Lina Schäfer, Tim Schneider, Alina Fischer und Fenja Hornung für die „Generation Z“ Moderator Sebastian Hempfling beim Wirtschaftsempfang im Bayer-Kasino.

Leverkusen – Soziale Kompetenz wird für Arbeitgeber immer wichtiger, wenn sie gute Mitarbeiter gewinnen und auch halten wollen, ein Betriebsklima, geprägt von Transparenz und Wertschätzung, das eine gute Work-Life-Balance zulässt. Denn Pflicht, Disziplin und Fleiß als deutsche Arbeitstugenden – das war einmal.

In einem mitreißend temperamentvollen Vortrag mit treffsicheren Pointen stimmte die Ludwigshafener Wirtschaftsprofessorin Jutta Rump mit ihrem Impulsvortrag die Besucher des Leverkusener Wirtschaftsempfangs im Bayer-Kasino so auf das Thema ein, das unter dem Fachbegriff Employer Branding Unternehmer in Zeiten des Fachkräftemangels umtreibt.

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Der Wirtschaftsempfang fand am Mittwochabend im Bayer Kasino statt.

Nur wer als attraktiver Arbeitgeber gilt, hat Chancen, den Zeitgeist zu treffen und an den „Leistungsdiamanten“ der Mitarbeiter zu gelangen. Aber Vorsicht, warnte Professorin Rump: „Laufen Sie nicht jedem Hype nach, es muss passend sein zur DNA Ihres Unternehmens.“

Und da es ja vor allem um die Einstellungen und Erwartungen von Berufseinsteigern ging, kamen dazu auch fünf ganze junge Leute aus Leverkusen zu Wort, die als Zeugen der Generation Z, der um die Jahrtausendwende Geborenen, ihre Wünsche an ihre künftigen Chefs äußern konnten. Dass ein erfolgreicher Abschluss von Bewerbungsgesprächen inzwischen häufig mindestens so sehr von den Bewerberinnen und Bewerbern wie von den Personalchefs abhängt, wurde dabei recht deutlich.

Als ein Beispiel für erfolgreiche Personalentwicklung und innovative Unternehmensentwicklung hielt an diesem Abend die aktuelle Trägerin des Leverkusener Unternehmerpreises her, Christiane Kuhn-Haarhoff, Geschäftsführerin der Haarhoff GmbH, die ihr Geschäftsfeld selbst locker beschrieb: „Wir machen Werbeartikel, den ganzen Schnickschnack.“

Beifall für Leverkusens Steuerpläne zollten Kämmerer Markus Märtens und Chempark-Chef Lars Friedrich dem Oberbürgermeister.

Beifall für Leverkusens Steuerpläne zollten Kämmerer Markus Märtens und Chempark-Chef Lars Friedrich dem Oberbürgermeister.

Die Steuerwende

Höflichen Beifall erhielt Oberbürgermeister Uwe Richrath für seine Erklärung zur geplanten Gewerbesteuersenkung auf dem Wirtschaftsempfang. Dieser Schritt habe nicht nur große Bedeutung für die Unternehmen im Chempark, sondern auch für die vielen Mittelständler in Leverkusen. „Wir geben Ihnen die Chance zu reinvestieren“, sagte Richrath zu den versammelten Unternehmern aus der Stadt. Es sei sinnvoll, die Wertschöpfungsketten in der Stadt selbst zu schließen. (ger)

Ihr Laudator, der vorherige Preisträger Harry Voges, hatte das Engagement der Agenturchefin weit über ihr eigenes Unternehmen hinaus in Leverkusen gelobt, im ehrenamtlichen Einsatz und bei der Förderung junger Unternehmen. „Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat“, zitierte Voges Albert Einstein, um den Einfallsreichtum der Werbefrau zu charakterisieren, die 2002 ihre kleine und pfiffige Firma gegründet habe.

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Die Unternehmerin der Jahres, Christiane Kuhn-Haarhoff (Mitte), und die Mitglieder der Jury, die sie aus 16 Vorschlägen auswählte. 

Ganz so klein ist die Haarhoff GmbH nicht mehr. Die Büros an der Hauptstraße in Wiesdorf umfassen inzwischen vier zusammengelegte und schick hergerichtete frühere Ladenlokale, dazu kommt das 3000 Quadratmeter große Logistikzentrum in der Fixheide.

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Und mit 36 Festangestellten und 70 Minijobbern ist das Unternehmen so klein auch nicht mehr. Zumal Auftraggeber wie die Deutsche Telekom und die Autovermietung Enterprise Rent-a-Car auch nicht in Klein-Klein machen.

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