„Leverkusens Kleinste Sitzung“Neue Kölsche Intelligenz (KI) nervt die Moderatoren

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Leverkusens Kleinste Sitzung

Lässig: Moderator Dieter auf der „Leverkusens Kleinste Sitzung“, kurz LKS

Kölsche Intelligenz (KI) erobert die LKS (Leverkusens Kleinste Sitzung)

Der Verein heißt „Karneval meets Kabarett“ und damit ist die Sache klar umrissen. Ob die LKS „Leverkusens Kleinste Sitzung“ im 27. Jahr ihres Bestehens immer noch die kleinste Sitzung der Stadt ist, ist nicht bewiesen. Der große Raum war jedenfalls bei der Premiere gut gefüllt und es gibt insgesamt vier Vorstellungen, alle kommenden sind ausverkauft. Wer eine klassische Sitzung, mit Karnevalsmusik und Tanzgarden erwartet, liegt falsch. Die LKS ist eine kabarettistische Spielart des Karnevals.

Leverkusens Kleinste Sitzung

Trommler auf der Bühne von Leverkusens kleinster Sitzung

Ganz in diesem Geiste, bekamen die Jecken Spitzen auf die Deutsche Bahn geliefert, die Bauplanung in Leverkusen und auch das Thema Diversität durfte nicht fehlen.

Die Sitzung soll sich jeder leisten können

Leverkusens Kleinste Sitzung

Das Ensemble der Leverkusens Kleinste Sitzung

Für 17 Euro, ermäßigt zehn, gibt es volle vier Stunden Unterhaltung. „Uns sollen sich alle leisten können“, erklärte Alex Schaefers. Er fungiert mit Elias Kröger und Wolfgang Müller-Schlesinger als Vorstand des Vereins „Karneval trifft Kabarett“.  Zwei flotte Moderatoren, Wolfgang Müller-Schlesinger als Gündä und Fabian Vollbach als Dieter, führten mit ihrem trockenen Humor charmant durch die Sitzung. Wo sonst findet man auf einer Karnevalsbühne schon einen gemütlichen Wohnzimmersessel und eine rot-plüschige Chaiselongue.

LKS: Mehr Kabarett als Karneval

Den Einstieg als erste Gruppe in den Kabarett-Karneval machten die Trommler von „Drumbox“. Auf Kunststoff-Tonnen legte die Gruppe eine rhythmisch exzellente Vorstellung hin, die mit tosendem Applaus belohnt wurde.

Leverkusens Kleinste Sitzung

Dä Gündä, Conferencier der LKS, in seinem Element

Die meisten Darsteller auf der Bühne gehören zum Verein, nur zwei „Externe Stars“ traten auf. Kabarettistin Klara Finck brachte als Puppe Annabelle am Keyboard das Publikum zum Lachen.

Leverkusens Kleinste Sitzung

Besucher bei „Leverkusens Kleinster Sitzung“

Als roter Faden zog sich die klassische Nachrichtensendung mit Nachrichtensprecher Michael Sabel durch die Sitzung. Regelmäßig erwachte das selbst gebaute TV-Gerät zum Leben, mit dem neuesten aus Leverkusen und der Welt. Die Themen: der DB-Streik, ersatzlos gestrichene Züge, fehlendes Internet und Leverkusens Baumaßnahmen: alles ironisch, bissig auf die Schippe genommen. 

LKS: Dem Publikum gefiel’s

Dem Publikum gefiel’s. Manche Zuschauer mussten sogar mitmachen. Im Kulturausbesserungswerk wird viel gefilmt: Der junge Vorstand von  „Karneval meets Kabarett“ hatte Filmszenen für das Programm gedreht. Neu war eine non-binäre Moderatorin – oder Moderator, man wusste es nicht genau.

KI nervt die Moderatoren als „Kölsche Intelligenz“

Leverkusens Kleinste Sitzung

Leverkusens Kleinste Sitzung

Die von einem Professor im Labor aus einer Mischung aus Kölsch und Aspirin erschaffene KI, die „Kölsche Intelligenz“, legte den beiden Moderatoren den Abend über die Nerven blank.

Die Sitzung ist ein Klassiker in Leverkusen, es gibt sie seit 1995. In diesem Jahr läuft die 27. Ausgabe. Zweimal strahlte man Corona-Sitzungen im Internet aus.

Bombe! Es ist einfach der Hammer!“
Zuschauerin Jessica Schneider

In dieser Premierenveranstaltung saß Publikum, das erstmals für die Sitzung ins Kulturausbesserungswerk gekommen war. Das traf auch auf Petra Lange und Jessica Schneider zu. Nach den ersten zwei Stunden stand ihr Urteil fest. „Bombe! Es ist einfach der Hammer!“ sagte Schneider, während sie vor der Türe ein wenig frische Luft schnappte.

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