Mehr als 100 Interessierte haben sich schon in der Stadtverwaltung gemeldet, „es gibt eine Liste“, weil sich abgezeichnet habe, dass die Stadt ein eigenes Solar-Förderprogramm auflegt, sagte Christiane Jäger am Montagabend im Stadtrat. Die Leiterin der Abteilung Klimaschutz und Mobilität im Rathaus stellte aber klar, dass diese Interessenten jetzt nicht bevorzugt behandelt werden. Davon höre man, hatte zuvor Gisela Schumann (CDU) erklärt – und um Klarstellung gebeten. Die kam prompt.

Dennoch werden die 100.000 Euro, die in diesem Jahr noch zur Verfügung stehen, „nach dem Windhund-Prinzip“ verteilt, so Jäger. Mit bis zu 400 Euro beteiligt sich die Stadt an der Anschaffung eines Balkon-Kraftwerks, mit bis zu 750 Euro an einer Solaranlage auf dem Dach. Letztere sind effizienter, deshalb wollten die Grünen dafür eine Quote im Fördertopf reservieren: 50.000 Euro. Davon rückte die Fraktion am Montag ab. Das von Kämmerer Michael Molitor eine Woche zuvor vorgebrachte Argument, dass Solaranlagen auf dem Dach kaum noch baureif zu machen seien im letzten Quartal, hatte gezogen.   

Die Grünen wollen im Detail wissen, was gefördert wird

„Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse“, erklärte Andreas Bokeloh aus der Grünen-Fraktion. Erwartet werde eine Analyse, wie das Fördergeld unter die Bürger gebracht wurde. Auch, um daraus die richtigen Schlüsse für ein weiteres Solar-Programm im nächsten Jahr zu ziehen. Gedacht ist an eine Verdopplung der Summe auf 200.000 Euro.  Im Stadtrat wurde das Programm mit großer Mehrheit verabschiedet. Gegenstimmen gab es vom rechten „Aufbruch Leverkusen“, der AfD und Bernd Miesen von der CDU.

Nach Aussage von Christiane Jäger sollen die Förderanträge ab Montag, 16. Oktober, auf der Internet-Präsenz der Stadt Leverkusen stehen. Zum Herunterladen und Ausfüllen. Aber auch auf dem analogen Weg sollen die Käufer von Solaranlagen an Formulare kommen, versicherte sie. Ab der kommenden Woche werde das Leverkusener Solarprogramm detailliert bekannt gemacht, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.

Und die gut 100 Interessenten auf der Liste, die schon bei der Stadt vorstellig geworden sind „im Vertrauen darauf, dass wir eine Förderung hinbekommen“, würden ab kommender Woche nochmals darauf hingewiesen, dass es jetzt losgeht, kündigte Jäger an.