Das Beste aus 2023Stadt Leverkusen schließt gerade eröffnetes Hafencafé in Hitdorf

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Auf der Fensterscheibe des Hafencafés in Hitdorf werden Gerichte angepriesen.

Das gerade eröffnete Hafencafé ist schon wieder geschlossen. Einstweilen jedenfalls.

Erst am 1. Mai hatten Gabriele Klein und Ben Sanders das Hafencafé in Hitdorf eröffnet. Jetzt hat die Stadtverwaltung den Betrieb untersagt. 

Gabriele Klein ist die Enttäuschung auch durch den Telefonhörer anzumerken. Gemeinsam mit ihrem Mann Ben Sanders hatte die Berlinerin am 1. Mai im Gebäude des Yachtclubs Wuppertal-Hitdorf am Hitdorfer Yachthafen das Hafencafé eröffnet. Ihre hausgemachten Quiches und Kuchen erfreuten sich seitdem wachsender Beliebtheit. Bis zu diesem Montag.


Dieser Text gehört zu unseren beliebtesten Inhalten des Jahres 2023 und wurde zuerst am 30. Juni veröffentlicht. Mehr der meistgelesenen Artikel des Jahres finden Sie hier.


Da kamen Vertreter des Bauamtes der Stadt zu einem Begehungstermin in das Gebäude. Und am Ende der zweistündigen Untersuchung des Hauses auf kleinere und größere Mängel erhielten Klein und Sanders von diesen die ernüchternde Auskunft: Sie müssen schließen. Eine genaue Begründung für den Beschluss gab es für die beiden Café-Pächter erst einmal nicht. „Wir warten jetzt darauf, dass der Yacht-Club als Eigentümer Nachricht von der Stadtverwaltung erhält und uns dann informiert“, sagte Klein im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“. „Wir warten ab und können gar nichts machen.“ Sie und ihr Mann hätten natürlich Vorräte für den Betrieb eingekauft, die sie jetzt nicht verwenden könnten.

Beschwerden aus Hitdorf

Zwar ging es während des Termins im Café um den Brandschutz und die Statik des Gebäudes. Zudem habe es vonseiten des Yacht-Vereins Andeutungen gegeben, dass Beschwerden wegen eines Dachfensters vorlägen. Aber eine genaue Auskunft, etwas Schriftliches gar, warum ihr Café nun geschlossen wurde, halten Klein und Sanders nicht in den Händen.

Früher, so Klein, sei das Café ja nicht gut gelaufen. „Jetzt, wo wir hier sind und es gut läuft und die Leute kommen...“ Sie beendet den Satz nicht. Es gab offenbar aus der Hitdorfer Bürgerschaft Beschwerden über den Betrieb. Das jedenfalls schreibt eine Leserin dieser Zeitung in einer Mail. Sie stand dieser Tage vor den verschlossenen Türen des Cafés und bedauert dessen (vorläufiges?) Aus sehr. Von Kritik am Betrieb berichtet auch Klein. Von „Frittierfettgeruch in der Luft“ sei beispielsweise die Rede gewesen: „Ich habe überhaupt keine Fritteuse.“ 

Am Montag, während des ominösen Begehungstermins, war nach Kleins Angaben neben dem Bauamt auch der stellvertretende Yachtclub-Vorsitzende Ulrich Mühleis anwesend. Und ein Vertreter der Beschwerdeführer aus Hitdorf. Ob die Begehung durch das Bauamt erst wegen der Kritik am Cafébetrieb aus Hitdorf anberaumt wurde oder sowieso anstand, ließ sich am Freitag in der Stadtverwaltung nicht klären. Der Yachtclub war gleichfalls am Freitag nicht erreichbar. Auf dessen Webseite steht unter Aktuelles noch die Café-Eröffnung vom 1. Mai. Vonm der Schließung am Montag ist dort bislang keine Rede. 

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