Tag der WohnungslosenNotschlafstelle Leverkusen informiert mit Ausstellung

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Die Leiterin der Notschlafstelle Stephanie Strieder und ihr Team vor dem Eingang

Die Leiterin der Notschlafstelle Stephanie Strieder und ihr Team vor dem Eingang

Der 11. September ist Tag der Wohnungslosen. Zu diesem Anlass öffnete die Notschlafstelle Leverkusen ihre Türen für Bürgerinnen und Bürger.

Man hört die Geschichten der ehemaligen Bewohner, sieht die Schlaf-und Aufenthaltsräume. Am bundesweiten Tag der Wohnungslosen hat die Caritas in Kooperation mit den Studierenden aus Düsseldorf die Notschlafstelle in Leverkusen zu einer Ausstellung umfunktioniert. Damit will die Caritas auf die Situation der Wohnungslosen in der Stadt aufmerksam machen.

Die Ausstellung zeigte Plakate, die die Studierenden erstellt hatten, und bot mit Tonbandaufnahmen von Gesprächen mit ehemaligen Bewohnern einen Einblick in deren Leben. Über Lautsprecher in vielen Räumen des Bunkers an der Schulstraße, waren die Gespräche über Lautsprecher zu hören. In jedem dieser Räume wurde jeweils eine Frage von mehreren ehemaligen Bewohnern des Bunkers beantwortet.

Es ging beispielsweise um die größten Herausforderungen als wohnungslose Person, oder sie erzählten von der Zeit, als die Notschlafstelle die einzige Möglichkeit eines sicheren Schlafplatzes für sie bot. Die Plakate lieferten die Hintergrundinformationen. Auf einem der Plakate zeigte etwa ein Säulendiagramm, wie hoch prozentual der Anteil der Obdachlosen an einer bestimmten Altersgruppe war.  

Notschlafstelle in Wiesdorf existiert seit Jahrzehnten

Die Notschlafstelle in Wiesdorf beherbergt seit nunmehr knapp 30 Jahren Personen aus Leverkusen und Umgebung. Die Einrichtung bietet maximal 39 Personen Platz, die Auslastung beträgt jedoch häufig ungefähr 25 Personen. Nichtsdestotrotz wünscht sich die Leiterin der Stätte, Stephanie Strieder, mehr bezahlbaren Wohnraum, gerade für Alleinstehende. Es gibt wenig Privatsphäre für die Bewohner und auch für kranke Personen ist die Unterbringung mit den anderen Personen zusammen problematisch, so teilte Strieder mit.

Viele Mitarbeitende und ehemalige Bewohner waren ebenfalls in die Notschlafstelle gekommen. Andreas Stolze, Sozialarbeiter bei der Caritas, sagte zu seiner Arbeit: „Es ist eine Herzenssache, mit den Wohnungslosen zu arbeiten.“ Seine Motivation, so erzählte er, sei es, Dinge im Kleinen zu verändern und eine adäquate Begleitung für die Personen zu sein, welche Hilfe benötigen. Auch für Stolze steht primär die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum im Vordergrund. Nur so kann aus seiner Sicht dem Problem der Wohnungslosigkeit entgegengewirkt werden. 

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