Veranstaltung im NeulandparkSo war das Streetfood-Festival in Leverkusen

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Mann grillt Burger am offenen Feuer

Streetfood-Festival im Neulandpark Leverkusen: Karl-Heinz Drews brät Burger

Kulinarische Weltreise an einem Wochenende – von Freitag bis Sonntag gastiert das Streetfood-Festival im Neulandpark.

Von Japan nach Argentinien in nur wenigen Schritten – im Neulandpark konnten Besucher am Wochenende eine kulinarische Weltreise unternehmen. Von Freitag bis Sonntag gastierte das Streetfood Festival im Leverkusener Park, bei bestem Wetter riss die Warteschlange vor dem Eingang praktisch nie komplett ab. Oft bildeten sich sogar lange Schlagen unter den internationalen Flaggen im Neulandpark.

Da schreckte auch der Eintritt von vier Euro nicht, zumal er – einmal gezahlt – für das ganze Wochenende gilt. Als Eintrittskarte dient ein Stempel auf der Haut – wer wiederkommen, aber nicht das ganze Wochenende auf Händewaschen verzichten wollte, der machte ein Selfie von sich mit dem Stempel. Diese Methode machte Eintrittskarten überflüssig – ein Pluspunkt in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle spielt.

Der Duft unterschiedlicher Speisen begrüßte die Neuankömmlinge und machte sofort Appetit auf gutes Essen. Eine Auswahl zu treffen, war gar nicht so leicht. Es galt sich zwischen herzhaften und süßen Speisen aus Amerika, Italien, Kanada, dem Senegal, China, Japan, Südamerika, Argentinien, Indonesien und noch vielen Ländern mehr zu entscheiden.

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Entspannt lecker essen und trinken

Direkt am Eingang hatte Karl-Heinz Drews, Fernsehkoch von DMAX aus München, seine Zelte aufgeschlagen und demonstrierte, wie er seine Burger zubereitet. Überall saßen oder standen die Menschen mit entspannten, zufriedenen Gesichtern, ließen sich ihr Essen oder einen leckeren Cocktail schmecken und genossen die Atmosphäre. „Es ist klasse hier“, sagte ein Besucher, „und das Essen ist lecker. Was ich gut finde, ist, dass es neben Fleischgerichten auch die vegetarische Variante gibt.“

Neben dem außergewöhnlichen Speiseangebot gab es auch ein Unterhaltungsprogramm. Auf einer kleinen Bühne präsentierten unterschiedliche Bands und Musiker ihr Können. Die Bühne war so aufgebaut, dass die Musik nur Teile des Platzes beschallte. So hatten die Besucher, die keine Lust auf Musik verspürten, die Möglichkeit, sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen.

Verantwortlich für das Festival zeichnete die Eventagentur „Tat und Drang“ aus Saarbrücken, deren Inhaberin Nathalie Harbig, allerdings nicht im Park war. Ihr Mann, Kai Harbig hielt mit dem Eventteam die Stellung. „Meine Frau ist die gute Seele des Ganzen“, bekannte der 46-Jährige. „Auch wenn sie nicht vor Ort weilt, ist sie immer dabei. Sie ruft regelmäßig an und fragt, wie alles läuft, lässt sich Fotos schicken und macht noch aus der Ferne anhand dessen Verbesserungsvorschläge. Sie ist so richtig mit Herzblut dabei und fiebert mit. Das gesamte Marketing stemmt sie allein.“  

Wir möchten den Urlaub zu den Menschen in der Stadt bringen
Kai Harbig, Veranstalter

Der Aufbau ist aufwändig: 28 Stände, 100 Liegestühlen, 140 Bierzeltgarnituren, 60 Stehtische und weiteres Equipment müssen platziert werden. Auch für die Kleinsten war gesorgt. Es gab kleine Sandplätze mit Kinderrutschen, einen Geschichtenerzähler, einen Mitmachzirkus und das Highlight der Veranstaltung: Bobbycars, die leidenschaftlich genutzt wurden.

Sogar für Kinderstühle war gesorgt. „Wir möchten den Urlaub zu den Menschen in die Stadt bringen“, erklärte Harbig. „Die Leute sollen die Chance bekommen, mal ein wenig herunterzufahren, zu entschleunigen. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen.“

Dafür sorgten auch liebevolle Details wie die Deckchen und Blumen auf den Tischen. Ein Jahr lang suchten die Harbigs die passenden Anbieter und Anbieterinnen für ihr Festival zusammen, bevor es vor acht Jahren in Saarbrücken Premiere feierte. „Es war uns bei der Auswahl wichtig, dass die Stände das typische Streetfood widerspiegeln“, erklärte der Eventveranstalter. „Frisch soll es sein. Verpacktes gibt es hier nicht. Und der Gast kann sich anschauen, wie sein Essen zubereitet wird. Das ist uns wichtig.“

Marieanne Fischer und Arno Vetterle waren extra wegen der spanischen Band Nagua gekommen und hatten es sich in Liegestühlen vor der Bühne gemütlich gemacht. Auch ein Team der Lebenshilfe e. V. Leverkusen hatte es sich an einem langen Tisch bequem gemacht. „Das ist eine teambildende Maßnahme“, erklärten sie lachend. Die strahlenden Gesichter bestätigten das. Alle waren voll des Lobes für die Veranstaltung. „Mein Team ist das Beste“, gibt Harbig das Lob weiter. „Ohne mein Team würde das alles nicht funktionieren.“

Als sie anfingen, war Streetfood noch eine Randerscheinung. Festivals gab es nur in Köln und Düsseldorf. Das hat sich inzwischen geändert. Viele der Stände sind schon seit Beginn dabei, man ist zu einer Art Familie zusammengewachsen. Die Stimmung ist gut, alle schauen aufeinander, helfen sich gegenseitig.  

Im Neulandpark fand das Festival in diesem Jahr zum zweiten Mal statt.  Die Premiere im verganbgenen Jahr war ein voller Erfolg: Trotz eines Unwetters kamen 2022 rund 10.000 Menschen an die Essensstände. In diesem Jahr sollte es bei bestem Wetter noch deutlich mehr gewesen sein. Und damit wohl auch nicht das letzte Streetfood-Festival im Neulandpark.

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