Missbrauchsfall MünsterPolizei ermittelt gegen weiteren Verdächtigen aus Aachen

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Handschellen (1)

Symbolbild/

Aachen/Münster – Die Staatsanwaltschaft hat einen weiteren Mann mit Bezug zum Missbrauchsfall Münster angeklagt. Dem 27 Jahre alten Mann aus Aachen wird unter anderem vorgeworfen, einen inzwischen elfjährigen Jungen aus Münster wiederholt vergewaltigt zu haben. Dabei handelt es sich um den Sohn der Lebensgefährtin des gesondert angeklagten mutmaßlichen Haupttäters aus Münster in dem Fall. Der Junge soll immer wieder Opfer verschiedener Männer geworden sein.

Schwerer sexueller Missbrauch in drei Fällen

Wie die Staatsanwaltschaft Münster am Mittwoch mitteilte, soll der Aachener das Kind bei drei Gelegenheiten zwischen Herbst 2019 und Februar 2020 in Ferienwohnungen in Winterberg im Sauerland sowie im sächsischen Pirna und in der Wohnung des Angeklagten aus Münster schwer sexuell missbraucht haben. Die Ermittler waren dem Beschuldigten aus Aachen im Zuge der Ermittlungen rund um die Fälle schwerer sexueller Gewalt in einer Gartenlaube in Münster auf die Spur gekommen.

Über einen Messengerdienst soll er den Hauptangeklagten IT-Techniker aus Münster kennengelernt haben. Bei ihm hatten die Ermittler im Sommer Unmengen verschlüsselter Datenträger mit Videobildern von sexueller Gewalt gegen Kinder gefunden. Er soll unter anderem den Sohn seiner Freundin selbst immer wieder vergewaltigt und ihn anderen Männern für schwere sexuelle Gewalttaten überlassen haben. Gegen ihn und bislang vier weitere Beschuldigte beginnt am 12. November ein Prozess vor dem Landgericht.

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Der Aachener war nach Auswertung weiteren Videomaterials sowie nach Aussagen des Jungen aus Münster Ende Juni festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Zusätzlich zu den Gewalttaten an dem heute Elfjährigen, soll er Handyfotos von zwei unbekleideten Jungen aus seinem verwandtschaftlichen Umfeld gemacht haben. Mehrfach soll es dabei zu sexuellen Übergriffen gekommen sein, die von der Staatsanwaltschaft allerdings nicht als schwerer Missbrauch eingestuft werden. Der bislang nicht vorbestrafte 27-Jährige habe sich nicht zu den Tatvorwürfen geäußert.  (dpa)

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