Älteste GebäudeVogtei in Gummersbach erwacht bald zum Leben

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Zur Andienungsstraße hin (r.) sollen der gläserne Anbau und eine Hoffläche entstehen, umrandet von viel Grün.

Zur Andienungsstraße hin (r.) sollen der gläserne Anbau und eine Hoffläche entstehen, umrandet von viel Grün.

GUMMERSBACH – Der Dornröschenschlaf der alten Vogtei, Gummersbachs ältestem Gebäude außerhalb der Altstadt, wird nicht mehr all zu lange dauern. Spätestens im Jahr 2019 will die Stadt das historische Gemäuer umbauen und einen modernen Trakt anbauen. Die aktuellen Pläne, die das Ergebnis eines kleinen Architektenwettbewerbs sind, hat der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner jüngst vorgestellt.

Damit die Bauarbeiten im übernächsten Jahr losgehen können, stellt die Stadt noch in diesem Monat den Förderantrag für die Maßnahme, die Landesmittel im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) aus Düsseldorf bekommen soll. Die Investitionen, die die Stadt gefördert bekommen möchte, belaufen sich auf 8,07 Millionen Euro, wie Hefner auf Nachfrage sagte. „Dazu gehören der Ankauf der Immobilie, alle Renovierungs- und Sanierungskosten, der Neubau, die Ausstattung und die komplette Planung.“ 80 Prozent soll das Land übernehmen, den Rest die Stadt.

Die alte Bruchsteinmauer entlang der Kaiserstraße fällt weg. Vor der Vogtei soll so eine neue Platzsituation entstehen. Durch den Bau einer Rampe wird der Zuweg barrierefrei.

Die alte Bruchsteinmauer entlang der Kaiserstraße fällt weg. Vor der Vogtei soll so eine neue Platzsituation entstehen. Durch den Bau einer Rampe wird der Zuweg barrierefrei.

Die von Hefner vorgestellten Pläne machen deutlich, dass Altbau und Anbau durch ein neues gemeinsames Treppenhaus miteinander verbunden sein sollen. Dieser sogenannte Erschließungskern wird einen Aufzug haben, so dass die gesamte Vogtei am Ende barrierefrei ist. Einziges Handicap: Die einzelnen Etagen von Alt- und Neubau lassen sich nicht auf einem Niveau realisieren und verspringen daher.

Alter Kamin soll Herzstück sein

Der historische Altbau soll laut Hefner im Erdgeschoss so umgestaltet werden, dass dort „eine gute Stube“ mit einer Größe von rund 60 Quadratmetern entsteht. Das Herzstück wird der alte Kamin sein. „Hier könnten dann Lesungen oder repräsentative Veranstaltungen stattfinden“, sagt der Technische Beigeordnete. Ebenfalls im Erdgeschoss seinen Platz haben wird ein dauerhaft eingerichtetes Trauzimmer. In der Etage darüber entstehen zwei mittelgroße Räume, die für Schulungen und vielleicht für Kurse der Volkshochschule genutzt werden.

Ungenutzt bleiben wird das Dachgeschoss mit seinem imposanten Gebälk. Das Problem ist der Brandschutz und die fehlenden Fluchtwege, so dass unter dem Dach nur Technik ihren Platz bekommen wird.

Der Neubau wird auf dem Niveau des alten Gartens Platz für eine kleine Gastronomie bekommen sowie im ersten Obergeschoss einen Multifunktionsraum, den man beispielsweise bei Hochzeiten nutzen könnte. Zudem werden in dem Anbau die Sanitäranlagen unterkommen.

Barrierefreien Zugang schaffen

Auch außerhalb der Vogtei wird einiges passieren: Nach hinten zur Andienungsstraße hin sollen Hof- und Rasenflächen entstehen.

Deutlicher eingreifen wollen die Planer zur Kaiserstraße hin. Die Bruchsteinmauer zur Fußgängerzone hin soll wegfallen. „Wir wollen das Gebäude zur Stadt hin öffnen und eine Platzsituation schaffen“, sagt Hefner.

Im Zuge der Arbeiten soll eine Rampe entstehen, so dass auch der Zugang zur Vogtei barrierefrei ist.

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