HeimatmuseumAntje Schnellenbach und Helga Sterling-Schmuck sind Ehren-Standesbeamtinnen

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Mehrere Personen stehen in einem Trauzimmer. Zwei Frauen halten Zertifikate in den Händen.

Im Heimatmuseum in Lindlar gibt es mit Antje Maria Schnellenbach (3.v.l.) und Helga Sterling-Schmuck (2.v.r.) zwei neue Ehrenstandesbeamtinnen.

Seit sechs Jahren kann im Heimatmuseum Bergneustadt an 365 Tagen im Jahr geheiratet werden. Möglich ist das dank besonderem Engagement.

Seit sechs Jahren schon bietet das Heimatmuseum Bergneustadt eine ganz besondere Möglichkeit für alle heiratswilligen Paare: Heiraten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Und dieses Konzept trifft auf großen Anklang: Erst in der vergangenen Woche wurde eine Mitternachts-Trauung in dem gemütlichen Hochzeitszimmer des Heimatmuseums durchgeführt.

Um dieses Projekt stemmen und Paaren eine möglichst individuelle und flexible Hochzeit ermöglichen zu können, sind Ehrenamtliche unabdingbar. „Je mehr Standesbeamte wir haben, desto mehr Paaren können wir eine Freude bereiten“, sagt die Standesbeamtin Cornelia Dickmann.

Team im Bergneustädter Heimatmuseum bekommt Verstärkung

Nun bekommt das Team, bestehend aus sieben Ehrenstandesbeamten und zwei amtlichen Standesbeamten, ihren ersehnten Zuwachs: Die frisch ernannten Ehrenstandesbeamtinnen für den Standesamt-Bezirk Bergneustadt heißen Antje Schnellenbach (58) und Helga Sterling-Schmuck (56).

Die beiden Bergneustädterinnen kennen sich schon länger und teilen eine gemeinsame Leidenschaft: den Karneval. Bei der Bergneustädter Damensitzung sind die beiden seit Jahren aktiv. Außerdem feierten sie beim diesjährigen Brunnengespräch im Rahmen des 722. Stadtgeburtstags ihre Premiere als die neuen Waschweiber „Minchen“ und „Jettchen“, wobei sie ganz auf traditionelle Art und Weise das Stadtgeschehen humorvoll aufs Korn nahmen.

Nach dem Auftritt sei Walter Jordan, Leiter des Heimatmuseums Bergneustadt und ebenfalls Ehrenstandesbeamter, auf die beiden Frauen zugekommen mit dem Spruch: „Wenn ihr schon so viel reden könnt, könnt ihr auch trauen“. Auf das Angebot haben sich die Mütter nun voller Euphorie eingelassen.

„Das ist ein Amt, was eigentlich nur Freude bereiten kann und es ist mir eine große Ehre, dass ich ein Stück weit dazu beitragen darf, Menschen glücklich zu machen“, erzählt Antje Schnellenbach, die selbst bereits seit 34 Jahren verheiratet ist und gemeinsam mit ihrem Ehemann einen Dachdeckerbetrieb führt.

Und auch Helga Sterling-Schmuck freut sich auf die neue Tätigkeit. Sie durfte zweimal den Bund der Ehe eingehen, wobei das zweite Mal sogar in ihrer zukünftigen Arbeitsstätte, dem Heimatmuseum Bergneustadt, zelebriert wurde. „Ich freue mich darauf, den Paaren Lebenserfahrung mit auf ihren gemeinsamen Weg geben zu können“, so die 56-jährige.


Was sind Ehrenstandesbeamten?

Ehrenstandesbeamten sind ehrenamtlich arbeitende Standesbeamten, die Eheschließungen durchführen dürfen. Für diese Tätigkeit bekommen sie – im Vergleich zu einem amtlichen Standesbeamten – keinen Lohn.

Um diesen Titel tragen zu dürfen, muss im Vorhinein ein dreitägiges Seminar in Bad Salzschlirf absolviert werden, bei dem die notwendigen Grundlagenkenntnisse erworben werden können. Dabei wird vor allem gelernt, welche gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Paar überhaupt vermählt werden darf.

Zudem wird geübt, wie eine standesamtliche Trauung abgehalten werden soll. Durch die ehrenamtlichen Standesbeamten können die Amtlichen vor allem an Wochenenden und Feiertagen entlastet werden. Aktuell finden pro Wochenende nämlich drei bis vier Hochzeiten im Heimatmuseum statt. 

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