Eisenbahnbrücke in BergneustadtEinweihungsfeier zu früh geplant

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Bergneustadt/Gummersbach – Der Termin zur Einweihung des Alleenradwegs von Gummersbach-Dieringhausen über Bergneustadt in Richtung Sauerland steht – am 11. September soll es soweit sein. Einziger Schönheitsfehler: Fertig ist die Strecke für Radler und Spaziergänger dann womöglich immer noch nicht.

Auf Gummersbacher Seite muss lediglich noch die Beschilderung komplettiert werden, ansonsten ist man nach Angaben der städtischen Pressestelle bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig. In Bergneustadt aber wird schon seit Monaten am letzten Lückenschluss gearbeitet, dem Eisenbahnviadukt über den Belmicker Weg.

Die Arbeiten am alten Mauerwerk gestalteten sich viel aufwendiger als gedacht, sagt Karl-Heinz Saßmannshausen von der Siegener Baufirma STH Hüttental, die als Subunternehmerin diesen Teil der Sanierung übernommen hat. Erst bei Beginn der Arbeiten im Februar sei deutlich geworden, wie marode die 100 Jahre alten Fugen in den Grauwackemauern sind. „Da wurden aus 40 Quadratmetern, die neu verfugt werden sollten, plötzlich 400“, heißt es im Drolshagener Bauamt.

Die Stadt baut den Abschnitt auf Bergneustädter Gebiet im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau NRW Südwestfalen. Der genehmigte den Mehraufwand nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen.

Sobald die Steine neu verfugt sind, wird der Raum dahinter mit Beton verfüllt. Ein zusätzlicher Betonriegel quer oben drauf soll das Eindringen von Regenwasser verhindern. Erst danach könne der Hauptauftragnehmer mit den Arbeiten an der Fahrbahn beginnen, sagt STH-Chef . Saßmannshausen. Seine Einschätzung: „Das mit dem 11. September wird wohl nichts werden.“

Das aber will man in den Rathäusern von Drolshagen und Bergneustadt unter allen Umständen verhindern. Drolshagen will STH drängen, mehr Leute als bislang am Viadukt einzusetzen. Mit der aktuellen Personalausstattung an der Baustelle sei man nicht zufrieden, heißt es.

Von Bergneustädter Seite aus will man erreichen, dass schon mit der Fahrbahn begonnen wird, ehe unten die Mauerarbeiten abgeschlossen sind. Auch wenn dazu teilweise die Gerüste abgebaut werden müssten, damit die Baumaschinen der Viadukt passieren können. „Dann könnte es mit dem 11. September doch noch klappen“, ist man im Bergneustädter Bauamt noch zuversichtlich.

Schon vor einem Jahr hatten die Bergneustädter ihren Teil des Alleenradwegs mit einem großen Fest in der Stadtmitte offiziell eingeweiht – trotz der Lücke am Viadukt. Jetzt erneut die Freigabe eines nicht fertiggestellten Radwegs feiern – diese Blamage will man mit allen Mitteln verhindern.

Nicht weniger peinlich wäre es, wenn der Viadukt erst zu dem Zeitpunkt fertig würde, zu dem der Bahntunnel kurz dahinter mit Rücksicht auf überwinternde Fledermäuse wieder geschlossen und die Strecke damit bis zum Frühjahr ohnehin gesperrt wird.

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