Kosten steigen auf SchulbaustellenGymnasium Lindlar kostet 1,8 Millionen Euro mehr

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Das neue Foyer des Gymnasiums in Lindlar. 

Lindlar – Die Erweiterung und Modernisierung von drei Lindlarer Schulen wird nochmals deutlich teurer. Bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur legte Annemarie Imscheid-Hombach, die Leiterin des Lindlarer Gebäudemanagements, neue Kostenberechnungen für die Schulbaustellen vor.

Zeitdruck am Gymnasium in Lindlar

Am stärksten betroffen ist die geplante Erweiterung des Gymnasiums Lindlar. Ursprünglich waren für den Umbau rund 5,85 Millionen Euro vorgesehen.

Aktuell beziffert die Verwaltung die Kosten auf 7,68 Millionen Euro. In einem zweigeschossigen Neubau sollen Lehrerzimmer und Büros unterkommen, der jetzige Verwaltungstrakt wird zu Klassenzimmern und Musikräumen umgebaut. Ab Sommer 2024 werden diese Räume wegen der Umstellung auf G9, also die Rückkehr zum Abitur nach 13 statt zwölf Schuljahren, zwingend benötigt.

Baukosten im Überblick

4,5 Millionen Euro statt 4 Millionen in Schmitzhöhe: 4 Millionen Euro waren ursprünglich für die Erweiterung der Grundschule geplant. Im Juni stiegen die Kosten auf rund 4,5 Millionen Euro. Inzwischen ist klar: auch die 4,5 Millionen Euro dürften nicht reichen.

2,1 Millionen Euro statt 1,3 Millionen in Lindlar-Ost: 1,3 Millionen Euro sollte die Erweiterung der Grundschule ursprünglich kosten. Doch seit Baubeginn ist klar, dass diese Planung aus dem Jahr 2020 nicht zu halten ist. Aktuell rechnet das Gebäudemanagement mit 2,1 Millionen Euro.

7,68 Millionen Euro statt 5,85 Millionen am Gymnasium Lindlar 5,85 Millionen Euro sollten der Umbau und die Erweiterung des Gymnasiums kosten. Anfang dieses Jahres war schon ein Puffer von 20 Prozent einkalkuliert worden. Jetzt wird klar: Es wird noch viel teurer. Die aktuelle Prognose liegt bei 7,68 Millionen Euro.

Doch nicht nur die gestiegenen Kosten bereiten am Gymnasium an der Voßbrucher Straße Probleme. Die Baugenehmigung für die Erweiterung liegt noch nicht vor, obwohl der Bauantrag laut Gemeinde Lindlar bereits im November 2021 eingereicht wurde. Viele offene Fragen mussten und müssen vor allem beim Thema Brandschutz geklärt werden.

Gemeinde hat Planungsbüro gefeuert

Ärger gibt es außerdem mit dem Planungsbüro für Heizung, Lüftung und Sanitär. Das Büro sei seinen vertraglichen Vereinbarungen nicht mehr nachgekommen, hießt es in der Vorlage, deshalb habe die Gemeinde den Vertrag gekündigt und ein neues Büro beauftragt.

4,8 Millionen für Schule in Schmitzhöhe

Die Kosten für den Umbau der Grundschule Schmitzhöhe hatte Kämmerin Cordula Ahlers im Juni 2022 auf rund 4,5 Millionen Euro beziffert, rund 525.000 Euro mehr als eingeplant. Die Ausschreibungen wurden daraufhin weitgehend gestoppt, weil die Frage der Finanzierung noch nicht geklärt war. Gut zwei Monate später ist klar, dass die 4,5 Millionen Euro nicht reichen werden.

Aktuell geht man im Rathaus an der Borromäusstraße von gut 4,81 Millionen Euro Gesamtbaukosten aus. In Schmitzhöhe entsteht neben der Schule ein rund 960 Quadratmeter großer Anbau mit Platz für drei Klassenzimmer, einem Foyer und Räumen für die Nachmittagsbetreuung. Auch der bestehende Schulbau der Gemeinschaftsgrundschule soll im Zuge der Arbeiten modernisiert werden, ebenso wie der Vorhof der Schule.

Die Gründe für die Mehrkosten hier: Metalle und Kunststoffe sind seit Januar 2022 um rund 30 Prozent teurer geworden. Auch bei Fenstern, Putz und dem Estrich ist mit erheblichen Kostensteigerungen zu rechnen. Aber: Auch in Schmitzhöhe kommen zudem Planungsfehler hinzu.

2,1 Millionen für Lindlar-Ost

Auch die Grundschule Lindlar-Ost wird erweitert, im Mai 2022 war Spatenstich. Hier entsteht ein Anbau, der auf einer Fläche von 422 Quadratmeter Platz für zwei Klassenzimmer, Differenzierungsräume, ein Büro und die Betreuung über Mittag bieten soll.

Das bestehende Grundschulgebäude soll ebenfalls umgebaut werden. 1,7 Millionen Euro hatte der Rat dafür ursprünglich bewilligt, aber auch diese Summe ist überholt. Aktuell geht man im Lindlarer Rathaus von 2,1 Millionen Euro aus.

So geht es weiter

Am 20. September tagt der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Lindlar. Dort soll diskutiert und entschieden werden, wie die Gemeinde Lindlar die zusätzlichen Kostensteigerungen von bis zu 30 Prozent stemmen will. 

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