Hilfe in GummersbachKreiskrankenhaus nimmt neuen Medikamente-Automat in Betrieb

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Der Verblisterungsautomat der Ruppichterother Firma Willach versorgt alle stationären Patienten. Geschäftsführer Jens Willach führt die austauschbare Verpackungseinheit vor.

Der Verblisterungsautomat der Ruppichterother Firma Willach versorgt alle stationären Patienten. Geschäftsführer Jens Willach führt die austauschbare Verpackungseinheit vor.

Gummersbach – Nach 13 Jahren im Dienst wurde der bisher genutzte Medikamenten-Automat der Gummersbacher Krankenhaus-Apotheke zunehmend störanfälliger. Jetzt hat das Kreiskrankenhaus einen neuen Automaten in Betrieb genommen. Der „Consis“ des japanischen Herstellers Panasonic kommt erstmals in einer deutschen Klinik zum Einsatz.

Bereits seit 1994 nutzt das Kreiskrankenhaus eine solche Technik, um Tabletten und Kapseln für jeden Patienten individuell zu verpacken. Gummersbach war damals Vorreiter – mit dem Ziel, seine Pflegekräfte zu entlasten und eine höhe Patientensicherheit zu gewährleisten, wie das Klinikum mitteilt.

Technische Probleme

Beim zuletzt genutzten Automaten gab es aber immer häufiger technische Probleme, und die Reparaturgarantie des Herstellers lief im April aus. Deswegen schaute sich Chefapotheker Lars Lemmer bereits seit Anfang 2019 bundesweit nach einem Ersatz um – und wurde schließlich in der oberbergischen Nachbarschaft fündig.

In Ruppichteroth (Rhein-Sieg-Kreis) hatte der Regalsystem-Ausrüster Willach den innovativen „Consis“ im Sortiment. Willach und Klinikum passten das Gerät für den deutschen Markt an: Nun ist der Automat mit neuer Software ausgerüstet, verfügt über 400 Kanister für verschiedene Pillen und bietet mehr Sicherheit durch zusätzliche Kontrollmechanismen.

So ist auf den kleinen Tüten, in denen die Medikamente eingeschweißt werden, zusätzlich ein QR-Code aufgedruckt, der zum Beipackzettel im Netz führt. Schon beim Verteilen der Pillen scannt das Gerät die Ausgabe, um zu gewährleisten, dass der Patient mit den vorgesehenen Mitteln in der verordneten Dosierung versorgt wird. Und die Tütchen werden automatisch fotografiert und vom Computer überprüft. Wird dabei ein Fehler entdeckt, wird der Apotheker alarmiert.

Musste beim Vorgänger direkt ein Service-Techniker anrücken, um einen Systemausfall zu beheben, kann das neue Gerät in vielen Fällen von den Klinikmitarbeitern in Gang gebracht werden. Und sollte es doch mal einen Experten brauchen, hat der es von Ruppichteroth nicht weit bis nach Gummersbach. (ag)

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