PlanungsstoppGummersbach will Pläne für das Bergische Forum nicht weiter verfolgen

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Aus der alten Badeanstalt wird wohl erst einmal kein Bergisches Forum für Wissen und Kultur.

Gummersbach – Die Pläne für ein Bergisches Forum für Wissen und Kultur sollen in einer Zeit von Krieg, Energiekrise und Preisexplosionen nicht weiter verfolgt werden – und somit auch nicht der für diesen Herbst geplante Architektenwettbewerb als Vorstufe für einen möglichen Baubeschluss.

Einen entsprechenden Vorschlag haben Bürgermeister Frank Helmenstein und seine beiden Beigeordneten am Nachmittag der Politik in einer Sitzung des Ältestenrats vorgelegt. Dieses Vorgehen erfolge in enger Absprache mit Landrat Jochen Hagt, wie Helmenstein am Montagnachmittag sagte. Ob das Regionaleprojekt damit endgültig beerdigt wird, ist indes nicht klar.

Helmenstein sagte aber sehr nachdrücklich, es sei nicht die Zeit, solche monumentalen Projekte noch durchzuziehen. In der wohl größten Wirtschaftskrise des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg gehe so etwas einfach nicht. Daher wolle man sich bis auf weiteres von dem Bergischen Forum verabschieden. Er hänge an dem Projekt, aber noch mehr an den Menschen. Und als Bürgermeister von Gummersbach müsse er sehen, dass die Stadt die Krise meistere.

Krise in einem Jahr noch nicht vorbei

Also war es das mit dem Bergischen Forum? Helmenstein betont, dass er keine Kristallkugel habe, in der es das erkennen könne. Und so wisse er auch nicht, was in einigen Jahren sei. „Aber niemand soll meinen, dass wir im nächsten Jahr mit der Krise durch sind.“

In der Folge skizzierte er die Rahmenbedingungen in der Kreisstadt. Zwar würden die Steuern derzeit sprudeln, doch die Belastungen des städtischen Haushalts durch die gestiegenen Energiekosten seien außerordentlich, so dass sich die Situation für den Haushalt insgesamt massiv verschlechtere, wie der Bürgermeister deutlich macht. Gleichzeitig aber wolle die Stadt die Steuern für ihre Bürger nicht erhöhen, denn diese seien jetzt schon durch Energiekosten und sonstige Preissteigerungen enorm belastet. Und die angespannte Haushaltssituation werde sich in den kommenden Jahren fortsetzen.

Geld für wichtigere Dinge

In solchen Zeiten sei es wichtig, zwingend notwendige Investitionen für den geplanten Bau von Schulen, Kitas und Feuerwehrgerätehäusern sowie den weiteren Glasfaserausbau zu ermöglichen. „Das alles ist gesetzt und muss unbedingt vorangetrieben werden“, so der Bürgermeister.

Neben dem Aspekt, dass so ein Projekt nicht mehr in die Zeit passe, und der sich zuspitzenden Haushaltssituation hat Helmenstein aber auch die Sorge, dass der Hahn der Städtebaufördermitteln ein Stück weit zugedreht werden könnte. Für diesen Fall falle ein wesentliches Fundament für Umsetzung des Bergische Forums weg.

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