Miteinander redenBei der Frag-mich-Messe in Gummersbach war auch Zuhören gefragt

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Ein Blick in den Saal, in dem Menschen an vier Tischen sitzen und diskutieren.

An vier Thementischen konnten sich die Besucherinnen und Besucher bei der vierten Auflage der Messe austauschen.

Vier Themenfelder waren an dem Abend im Gummersbacher Lindenforum vorgegeben. Wer mitredete, tat das ruhig und sachlich.

Nach Waldbröl, Bergneustadt und Hückeswagen ist nun Gummersbach an der Reihe. Es ist Mittwochabend, der Verein „Oberberg ist bunt“ hat zur vierten „Frag-mich-Messe“ eingeladen. Das Motto des Abends: „Lasst uns miteinander reden!“ Die zuvor festgelegten Themen hängen im Eingangsbereich des Lindenforums: Jung und Alt, Freiheit, Tod und Trauer sowie Zukunft sollen in den folgenden Stunden besprochen werden. Zu jedem Thema gibt es einen Tisch, an dem sich interessierte Menschen zum gemeinsamen Gespräch treffen können.

Erwartet werden sie hier von einer „Frag-mich-Person“. Sie leitet die Gesprächsrunde und ist zugleich Ansprechpartnerin für alle am Tisch Sitzenden. Wem keine Frage einfällt, der findet an den Stationen Impulsfragen zu den jeweiligen Themen.

Bei der „Frag-mich-Messe“ gab es einen entspannten Austausch

Gerhard Jenders von „Oberberg ist bunt“ erklärt die Beweggründe der Veranstaltung: „Miteinander reden und zuhören, kommt in Politik und Gesprächen leider viel zu kurz.“ Viel zu oft gehe es nur darum, das Gegenüber zu überzeugen, meint Jenders. Bei der Messe hingegen sei beinahe jede Meinung akzeptiert. Dem schließt sich auch Gudrun Martineau von „Oberberg ist bunt“ an: „Wir wollen mit diesem Austausch ein gesellschaftliches Klima schaffen, in dem jeder und jede gerne lebt.“

Sobald sich alle der etwa 40 Teilnehmenden an ihren Thementischen gefunden haben, wird gesittet und ruhig gesprochen. Auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, der sich in seinen Grußworten als „Gesprächsfan“ outete und die verbindenden Eigenschaften des Austauschs betonte, ist mit dabei. Er sitzt in der ersten Gesprächsrunde am Thementisch Jung und Alt. An diesen Tisch gesellen sich acht Teilnehmerinnen, und es entsteht ein entspannter Austausch.

An den Tischen wurden allerlei Themen besprochen

Mal thematisiert die Runde Verständigungsprobleme zwischen Jung und Alt und erörtert die neuesten Apps, mal blickt man in die Zukunft der Dorffeste und der Region im Allgemeinen. Ein ebenso wichtiger Punkt ist, wo Jung und Alt in Gummersbach und Oberberg einen Begegnungsort haben. Harte Generationenkonflikte entstehen nicht: Es ist ein betont konstruktiver Austausch der Teilnehmenden mit dem Bürgermeister.

So geht es auch am Thementisch „Freiheit“ zu. Im politischen Kontext oft Gegenstand unversöhnlicher Streitereien, wird der Punkt im Lindenforum in Ruhe und aus vielen Facetten beleuchtet. Auch hier gilt: wenig Stammtisch, viel Zuhören.

Unter den Interessierten am Tisch ist auch der Gummersbacher Gerd Wilden. „Hier geht es darum, andere Menschen kennenzulernen und zu sehen, was sie bewegt“, erklärt er seinen Besuch. Nach der Gesprächsrunde zeigt er sich zufrieden: „Die Diskussionsrunde habe ich als sehr wertvoll empfunden. Ich habe Kontakte geknüpft und gehe beseelt aus dem Abend.“ Ähnlich zufrieden zeigen sich zum Schluss viele Teilnehmer.

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