Beim 25:25 wird VfL-Kreisläufer Ellidi Vidarsson zum tragischen Held, als er in zwei Minuten dreimal den Siegtreffer verpasste.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach mit verlorenem Punkt gegen den THW Kiel

Er wollte sich nur noch verstecken: In den letzten beiden Spielminuten vergab VfL-Kreisläufer Ellidi Vidarsson dreimal die Chance auf den Sieg.
Copyright: Andreas Arnold
Wenn das gegnerische Tor leer ist, dann trifft Ellidi Vidarsson eigentlich aus allen Lagen. Beim 25:25 (15:13) des VfL Gummersbach gegen den THW Kiel warf der VfL-Kreisläufer den Ball fünf Sekunden vor Schluss übers leere Tor.
Das war es aber nicht alleine, was ihn zum tragischen Held des Spiels in der mit 4132 Zuschauern ausverkauften Schwalbe-Arena machte. Zuvor war er beim Stand von 25:24 (58.) frei an Kiels Torhüter Andreas Wolff gescheitert, bekam, nachdem Elias Skipagotu nur den Pfosten traf, noch eine zweite Chance.Diesmal warf er den Ball am Tor vorbei. Skipagotu traf zum 25:25, ehe Vidarsson übers leere Tor warf. Seine letzten Minuten seien wirklich schlecht gewesen, stellte sich der Kreisläufer nach dem Abpfiff direkt dem Interview. Er werde wohl etwas Zeit brauchen, bis er die knapp zwei Minuten verarbeitet habe.
Nach einem nervenaufreibenden Spiel war es für Gummersbach ein verlorener Punkt
So war es am Ende für den VfL Gummersbach nach einem aufreibenden Spiel mit technischen Fehlern auf beiden Seiten ein verlorener Punkt, während die Kieler Spieler von einem glücklichen Remis sprachen. „Wir haben heute ein megaintensives Spiel gesehen“, sagte Kiels Trainer Filip Jicha.
Die Hausherren, die ohne Lukas Blohme antraten, begannen mit viel Druck und einer kompakt stehenden Abwehr vor einem guten Dominik Kuzmanovic (zehn Paraden). Schnell führten sie mit 5:2 (7.) Zwar kamen die Kieler , die sich in der Abwehr auf Julian Köster und Miro Schluroff konzentrierten , bis aut 5:6 (12.) heran, doch die VfL-Abwehr stand und ließ den Kieler Rückraum nicht zur Entfaltung kommen. Mit drei Treffern in Folge setzte sich Gummersbach auf 9:5 (14.) ab und ging mit einer 15:13-Führung in die Pause.
Gummersbach tat sich zur Beginn der zweiten Halbzeit schwer
Lange blieben die Gummersbacher in der Kabine und taten sich nach dem Wiederanpfiff schwer, wieder ins Spiel zu finden. Julian Köster warf überhastet und Kay Smits leistete sich einen technischen Fehler. Trotzdem blieben die Gastgeber bis zum 17:16 (38.) vorne, ehe die Kieler mit einem Doppelschlag erstmals beim 18:17 (42.) in Führung gingen.
Das spannende Spiel blieb auf Augenhöhe, die Abwehrreihen schenkten sich weiterhin nichts. Mit zwei Toren in Folge sorgte Kay Smits dafür, dass sein Team mit 23:21 (50.) führte. Beide Teams setzten weiter auf den siebten Feldspieler und Kiel auf eine offensive Abwehr, dazu zeigte Andreas Wolff (13 Paraden) im THW-Tor wichtige Paraden. Zudem mussten die Kieler noch eine Rote Karte gehen Lukas Laube hinnehmen (54.), der Julian Köster im Gesicht getroffen hatte.
Beide Teams übertrafen sich nun aber im Auslassen der Chancen. Es gab weitere Zeitstrafen auf beiden Seiten. Die Partie blieb eng und der VfL Gummersbach, frenetisch angefeuert von seiner Fans, führte kurz vor Schluss durch einen Treffer von Miro Schluroff mit 25:23 (57.), ehe kurz danach die beiden unglücklichen Minuten von Vidarsson begannen.
„Wenn man kurz vor dem Ende mit zwei Toren führt und zwei freie Chancen hat, tut es weh, wenn man hier nicht gewonnen hat“, sagte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Der bescheinigte seinem Team eine gute erste Halbzeit in einem intensiven und tollen Spiel zweier starker Teams mit zwei starken Abwehrreihen und tollen Paraden.
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (3), Kodrin (3), Vujovic (2/2), Köster (4), Häseler (3), Einarsson (1), Schluroff (5), Smits (4).
Tore THW Kiel: Reinkind (3), Laube (2), Johansson(6), Dahmke (2), Zerbe (4/3), Bilyk (3), Skipagotu (3), Nacinovic (2).

