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Neu im AmtGummersbachs neuer Bürgermeister will mehr Sicherheit und Sauberkeit

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Raoul Halding-Hoppenheit ist seit dem 1. Oktober Bürgermeister in Gummersbach.

Raoul Halding-Hoppenheit ist neuer Bürgermeister von Gummersbach. Andreas Arnold sprach mit ihm vor seiner ersten Ratssitzung in dieser Funktion über das, was ansteht, und das, was er vor hat.

Durch Ihre bisherige Arbeit als Beigeordneter und Stadtkämmerer wissen Sie, was in Gummersbach läuft. Wo ist akuter Handlungsbedarf?

Wir müssen jetzt erst einmal den Haushalt für 2026 an den Start bringen. Das wird mit Sicherheit eine Riesenaufgabe, aber auch die Voraussetzung dafür, dass wir Gummersbach auch künftig gemeinsam gestalten und weiter entwickeln können.

Einheitlicher Wahlvorschlag

Worauf liegt Ihr Fokus?

 Am 3. Dezember haben wir die konstituierende Sitzung des Rates. In den letzten Wochen ging es darum, alle politischen Strömungen unter einen Hut zu bekommen, so dass wir für die Verteilung der Ausschüsse und Gremienpositionen einen einheitlichen Wahlvorschlag bekommen, was uns, glaube ich, gelungen ist. Am Ende geht es ja um unser gemeinsames Ziel, das Beste für die Stadt Gummersbach und die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Der Weg dahin, der scheint so ein bisschen unterschiedlich zu sein, das ist aber gar nicht schlimm.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Sie als CDU-Bürgermeister nicht mehr die Hausmacht im Rat haben, die Ihr Vorgänger hatte.

 In der Vergangenheit war es ja so, dass alle wesentlichen Beschlussfassungen mit sehr großer Mehrheit, wenn nicht gar einstimmig gefasst worden sind. Über viele Jahre bestand große Einigkeit parteiübergreifend zwischen CDU, SPD, Grünen und FDP. Auch wenn die Meinungen oder Ideen über den Weg unterschiedlich waren, hat man es immer verstanden, auch durch die Steuerung durch den Bürgermeister, sich auf ein Ergebnis zu einigen. Ich habe schon die Erwartung, dass das auch künftig gelingt. Und weil es die Hausmacht für den Bürgermeister nicht mehr gibt, bedeutet das für mich mehr Gespräche zu führen, um alle unter einen Hut zu kriegen, aber auch mehr Ideen von anderen zuzulassen.

Bußgelder sollen deutlich angehoben erden

Haben Sie einen persönlichen Schwerpunkt?

Ganz oben auf der Agenda steht das Thema Öffentliche Sicherheit, Sauberkeit, Ordnung. Das gefällt mir aktuell nicht, wie verdreckt unsere Stadt in großen Teilen ist. Das ist ein ganz dickes Brett, ein schwieriges Thema. Wir haben im Verwaltungsvorstand beschlossen, dass wir die Ordnungs- und Bußgelder deutlich anheben wollen. Stichwort: Frankfurt am Main. Die Stadt hat das getan. Wir wollen auch in diese Richtung. Das andere Thema, die Sicherheit, ist nicht minder wichtig. Wie angekündigt bin ich bereits dabei, einen Arbeitskreis einzurichten, in dem neben unserer Verwaltung auch die Polizei und der Kreis sowie die Vertreter aus der Bürgerschaft sitzen sollen. Und ich finde, dass auch die Justiz mit an diesen Tisch gehört.

Wie war denn der erste Tag als Bürgermeister?

Ich wurde hier im Rathaus sehr herzlichst begrüßt von den Kolleginnen und Kollegen, die mich ja überwiegend schon seit elf Jahren kennen in meiner alter Rolle. In mein Büro konnte ich noch nicht, weil die Räume aktuell renoviert werden. Ansonsten gab es viel Post und viele Unterschriften. Und natürlich die Arbeit, die ich in meiner alten Funktion hatte, denn noch mache ich ja beides.

So gesehen also keine Überraschungen?

 Neu waren allenfalls die Räume und die Aufgabe, die Glückwunschschreiben, die der Bürgermeister versendet, zu bearbeiten.

Unterstützung von der Familie

Und wie war es morgens daheim?

 Wie wurden Sie verabschiedet? Alles ganz normal. Die Familie hatte ich ja natürlich mit einbezogen im Rahmen der Kandidatur. Und wenn meine Frau und die beiden Kinder das nicht mit unterstützt und befürwortet hätten, hätte ich es auch nicht gemacht. Und jetzt freuen sie sich mit mir.

Und was ist nun anders?

Es gibt deutlich mehr Termine auch am Wochenende. Das merke ich schon. Mehr Einladungen, mehr Veranstaltungen, wo die Menschen dankbar sind, dass der Bürgermeister kommt und vielleicht ein Grußwort hält.

Aber das wussten sie ja vorher.

Und das finde ich auch schön. Was gibt es Besseres, als wenn ich eingeladen werde und die Menschen sich freuen, dass ich komme?