Verkehr in LindlarAn diesen Orten sollen Tempolimits kommen

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tempo30-dpa

Tempo 30. (Archivbild) 

Lindlar – Mit mehreren Anträgen zur Einrichtung von Tempo-30-Zonen oder anderen  verkehrsberuhigenden Maßnahmen hat sich der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung in seiner jüngsten Sitzung befasst.

Entscheiden muss letztendlich der Oberbergische Kreis, denn Lindlar hat als kreisangehörige Kommune kein eigenes Straßenverkehrsamt. Wir geben einen Überblick über die Diskussion.

Tempo 30 an der Breslauer- und Berliner Straße

Einstimmig verabschiedet wurde ein Antrag an den Oberbergischen Kreis, der die Errichtung einer Tempo-30-Zone auf der Berliner und der Breslauer Straße fordert. Die CDU hatte den Antrag mit dem Hinweis auf Schüler, die dort zu Fuß unterwegs seien, und die Kita Lebensbäumchen formuliert.

An der Einfahrt in die Breslauer Straße von der Königsberger Straße aus sollen Tafeln die Fahrbahn verengen. Dazu ist im Bereich der Altkleidercontainer ein eingeschränktes Haltverbot geplant, um Dauerparker abzuschrecken und den Zugang zu den Containern zu ermöglichen, berichtete Ulf Engelmann, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung.

Tempo 30 in Altenrath und Eichholz

Geht es nach der Ausschussmehrheit, wird es in der Helling gleich zwei neue Tempo-30-Zonen geben. Spielt die Kreisverwaltung mit, müssen Autofahrer künftig in Eichholz auf der Talstraße zwischen der Landstraße 299 und dem Ortsausgang Richtung Altenrath langsamer fahren. Auch die Burger Straße wird eingebunden.

In Altenrath beginnt die längere zweite Zone auf Höhe der Einfahrt „Zum Gartenfeld“ und zieht sich durch Altenrath bis zum letzten Haus in Böhl. Knapp 18 000 Euro sollen beide Maßnahmen zusammen kosten, der größte Teil entfällt dabei auf die Entfernung von Bordsteinen in Altenrath.

Auf Anregung der Grünen wurde der Prüfauftrag an das Rathaus ergänzt. Es soll ermittelt werden, ob das Gartenfeld zur Spielstraße werden kann – dann könnte der Bordstein dort möglicherweise bleiben.

Löhsüng bei Kapellensüng

Ursprünglich hatte die CDU die Ausdehnung der Tempo-30-Zone in Kapellensüng bis nach Löhsüng favorisiert. Diesem Plan räumte die Verwaltung allerdings kaum Aussicht auf Erfolg ein, unter anderem wegen der sehr geringen Zahl an den Weiler passierenden Fahrzeugen.

Vorgeschlagen wurden nun stattdessen Fahrbahnschwellen im Bereich des Pferdehofes, die ein Herunterbremsen auf zehn Stundenkilometer erfordern.

Die Kosten: Rund 1000 Euro. „Eine günstige und sehr effektive Maßnahme“, waren sich Willi Schmitz (CDU), Jörg Schlichtmann (Grüne) und Wolfgang Mettgenberg (SPD) einig. Thomas Abelen von der FDP stimmte allein dagegen. „Ich sehe es nicht ein, alle zu bestrafen, wenn nur wenige rasen“, so Abelen.

Tempo 30 in Hohkeppel

Nicht entsprochen werden konnte dagegen einem Bürgerantrag, der darauf zielte, Hohkeppel zur Tempo-30-Zone zu machen. Allerdings nicht mangels Einigkeit der Politiker mit dem Bürger, sondern wegen fehlender Zuständigkeit der Gemeinde für die betroffenen Land- und Kreisstraßen. „Der Antrag deckt sich mit der Beobachtung des Ausschusses“, betonte Vorsitzender Gerd Werner (CDU).

Pendler ins Aggertal sorgten morgens für eine „regelrechte Rushhour“ in dem Kirchdorf. „Aber offensichtlich interessiert sich niemand dafür“, kritisierte Werner Kreis und Land.

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Auf Vorschlag der Verwaltung beschloss der Ausschuss immerhin, weitere Daten zum Verkehrsaufkommen zu sammeln. Für den Fall einer Sanierung der Autobahnbrücke in Untereschbach fürchten alle Fraktionen eine weitere Verschärfung der Situation in Hohkeppel.

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