Marsch über den leeren FestplatzAltenrather Schützen gedenken der Corona-Opfer

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Eine Abordnung der St. Johannes-Schützenbruderschaft Helling und des Musikvereins Lindlar legte am Sonntag einen Kranz am Ehrenmal von Altenrath nieder. Die Schützen gedachten ihren verstorbenen Mitgliedern und der Opfer der Corona-Pandemie.

Eine Abordnung der St. Johannes-Schützenbruderschaft Helling und des Musikvereins Lindlar legte am Sonntag einen Kranz am Ehrenmal von Altenrath nieder. Die Schützen gedachten ihren verstorbenen Mitgliedern und der Opfer der Corona-Pandemie.

Altenrath – Um 11 Uhr am Sonntagvormittag hallt Trommelwirbel durch Altenrath. „Im Gleichschritt Marsch!“, ruft Brudermeister Ulli Hüttl. Dann marschieren zehn Schützen mit Kranz und der Fahne der St. Johannes Schützenbruderschaft zum Ehrenmal. Der Musikverein Lindlar begleitet den Marsch. Auf der großen Wiese vor dem Schützenhaus haben sich 25 Menschen in roten Hemden versammelt.

Eigentlich wären es zu diesem Zeitpunkt rund 800 Schützen, Musiker und unzählige Gäste, die sich hier versammelt hätten. Eigentlich ist es das erste Schützenfest in der Region, das die Hellinger Schützen immer am Pfingstwochenende feiern. Eigentlich ist Altenrath ein Zuschauermagnet. Doch dieses Jahr fällt das Schützenfest wegen der Corona-Pandemie aus. „Auch, wenn wir unser Schützenfest nicht feiern dürfen“, beginnt Hüttl, „haben wir uns trotzdem dazu entschieden eine Aktion durchzuführen, die den Zusammenhalt der Bruderschaft stärkt.“

Gedenken auch an die Corona-Opfer

Feierlich wird der Kranz zum Gedenken an alle Gefallene und Gestorbene am Denkmal niedergelegt. Besonders erinnert Hüttl dieses Jahr an diejenigen, die ihr Leben im Kampf gegen das Virus verloren haben. Trompeten, Flöten, Posaunen, sogar ein Schlagzeug steht im Gras. Alle stehen mit Mindestabstand zueinander und drehen sich in die gleiche Richtung. Musiker mit Blasinstrumenten sollen sogar sechs Meter Abstand zueinander halten.

„Es ist einfach eine ganz tolle Aktion vom Musikverein Lindlar“, findet Hüttl. Der Verein hatte sich bereit erklärt die Kranzniederlegung der Schützenbruderschaft musikalisch zu begleiten. Einige Anwohner stellen sich zum Zuschauen vor ihre Häuser und applaudieren, einige Vorgärten sind mit den grün-weißen Fahnen geschmückt.

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Neben dem Königsvogelschießen sind es auch die Ehrungen von Mitgliedern der Bruderschaft, die dieses Jahr nicht stattfinden können. „Wir hätten erstmalig Schützen 70 Jahre dabei“, bedauert er.

Schon vor Ostern hatte sich der Vorstand dazu entschieden das traditionelle Schützenfest abzusagen, wie auch die anderen Bruderschaften und Vereine in der Region. Auch in Altenrath erklärten sich das amtierende Königspaar Manuela und Erwin Höller, das Prinzenpaar Jacqueline Müller und Phil Höller sowie Schülerprinz Lukas Steuer bereit, ihr Amtsjahr bis 2021 zu verlängern und der Musikverein Lindlar bot sein Mitwirken beim Ersatzprogramm an. „Uns verbindet eine langjährige Freundschaft“, betont Brudermeister Hüttl.

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