103. GeburtstagMit Gesellschaftsspielen hält Helene Fielenbach ihren Geist fit

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Helene Fielenbach zog nach der Geburt des dritten Sohnes mit der Familie von Köln nach Loope, in die Heimat ihres Mannes.

Helene Fielenbach zog nach der Geburt des dritten Sohnes mit der Familie von Köln nach Loope, in die Heimat ihres Mannes.

Engelskirchen-Loope – Helene Fielenbach wurde am 28. Januar 1919 in Köln als jüngstes von acht Geschwistern geboren. In diesen Tagen feiert sie ihren 103. Geburtstag im kleinen Kreis ihrer mittlerweile mehr als 40-köpfigen Familie.

Aufgewachsen in Köln-Ehrenfeld, besuchte die junge Helene die Volksschule, um sich anschließend zur Verkäuferin ausbilden zu lassen. Ihr Vater arbeitete als Schlosser, ihre Mutter war Hausfrau. Nach der Lehre blieb sie noch einige Jahre als Verkäuferin angestellt.

Helene Fiedelbach: 1943 nach Iserlohn geflüchtet

Erst nach der Hochzeit am 15. Februar 1942 mit ihrer großen Liebe Josef und der Geburt des ersten Sohnes Rolf ein Jahr später hängte sie den Beruf an den Nagel, um sich ihrer Familie zu widmen. Da Josef als Soldat nach der Hochzeit direkt wieder an die Front musste, blieb Helene zunächst bei ihren Eltern.

„Ende 1943 wurden wir ausgebombt, da konnte Rolf noch nicht laufen, und wir sind nach Iserlohn geflüchtet“, erinnert sich Helene an die Zeit während des Zweiten Weltkriegs. Sechs Jahre sollte die kleine Familie – mit der Geburt Wolfgangs 1948 waren sie mittlerweile zu viert – dort bleiben.

Wandern statt Fernseher gucken

Ehemann Josef bekam nach dem Krieg eine Anstellung als Postbeamter. Den gebürtigen Oberberger zog es wieder in die Heimat und kurz nach der Geburt des dritten Sohnes Günter 1950 zogen die Fielenbachs nach Loope in Josefs Elternhaus im Ortskern. Es kamen noch zwei Kinder – 1955 wurde Anneliese und 1961 Ursula geboren.

„Es gab bei uns keinen Fernseher, wir sind stattdessen im Sommer viel gewandert“, erinnert sich Tochter Anneliese an ihre Kindheit. Der Vater kannte sich bestens in der Umgebung aus und so erkundete die Familie bepackt mit einem Rucksack, gefüllt mit geschmierten Broten, die Wälder rund um Loope. Mit dabei war eine befreundete Familie – später wurde aus Freundschaft sogar Liebe, denn Anneliese heiratete den Sohn, ihr Bruder die Tochter. Im Winter verbrachte die siebenköpfige Familie die Zeit mit Gesellschaftsspielen. Eine Leidenschaft, die Helene Fielenbach bis heute pflegt. Ob mit ihren Kindern – sowohl Anneliese als auch zwei der Söhne leben bis heute in Loope, während ein Sohn in Haltern und die Jüngste in Witten lebt – freitags mit der Nachbarin oder mit ihrer Haushaltshilfe: Die täglichen Spielrunden „Rummy“, ein Brettspiel, bei dem Steine aus- und angelegt werden, müssen sein.

Corona-Zeit: „Wir waren alle sehr vorsichtig“

Ihre Mutter sei ein sehr geselliger Mensch, erzählt die Tochter. Die Zeit, in der coronabedingt weder die Familie noch Freunde aus der Nachbarschaft zu Besuch kommen konnten, sei Helene Fielenbach sehr schwergefallen. „Wir waren alle sehr vorsichtig.“ Die Tochter lebt mit ihrem Mann im gleichen Haus, aber wie die anderen Besucher ist sie stets mit Maske zu ihr gegangen. Mit den anderen Kindern wurde viel telefoniert. „Heute sind wir froh, dass wir unserer Mutter, Großmutter und Urgroßmutter so gut durch die Zeit geholfen haben“, freut sich Anneliese Fielenbach.

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Nachdem ihr Mann 1986 gestorben war, lebte Helene Fielenbach noch zehn Jahre allein in ihrem Haus, bevor sie zu Tochter Anneliese zog. Mittlerweile gehören neben den fünf Kindern auch elf Enkel und acht Urenkel zur Familie. Ihren Geburtstag feiert die 103-jährige dennoch im kleinen Familienkreis. Zudem werden auch Gratulanten von der Gemeinde und dem Bürgerverein erwartet.

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