Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

ErntedankfestLichtenberger Erntezug begeistert mit Vielfalt und Tradition

3 min
Ein Vater trägt sein Tochter auf dem Rücken in einem "mobilen Hochbeet".

Klein und Groß zogen am Sonntag bunt verkleidet bei bestem Wetter durch Lichtenberg.

Beim Erntezug durch Morsbach-Lichtenberg war in diesem Jahr die reichhaltige Ausbeute das große Thema.

Mehr als tausend Schaulustige säumten am Sonntagnachmittag den Zugweg des Erntedankfestes in der Morsbacher Ortschaft Lichtenberg. Rund 30 Wagen und Fußgruppen schlängelten sich zweimal quer durch das Dorf. Traditionell unterhielt der Musikverein Lichtenberg unter der Leitung von Christian Böhmer in der Ortsmitte die Gäste.

Ebenfalls dort kommentierte Frederik Pathmann hoch oben auf einem Gerüst bereits zum zweiten Mal den Erntezug. Der wurde wie gewohnt von Bernd „Casi“ Brochhagen mit einem Trecker angeführt, auf dem Anhänger war eine prächtige Erntekrone zu sehen: „Das mache ich bereits seit mehr als zehn Jahren.“ Großes Thema war diesmal die reichhaltige Ausbeute. „Der Stippe-Garten gab viel her, unser Rumtopf wird nicht leer“, lautete etwa das Motto der Fußgruppe mit einem Rasentraktor.

Verkleidet ziehen die Leute durch die Straßen in Lichtenberg bei schönem Wetter.

Rund 30 Wagen und Fußgruppen schlängelten sich zweimal quer durch das Dorf.

Mit dabei war auch Andre Diederich von der Stippe. Auf dem Rücken hatte er ein „Mobiles Hochbeet“, darin seine zweijährige Tochter Ida, die strahlend über den Zug schaute. Zu essen gab es auf dem Zug genug. So verteilten die „Säuköppe“ Schnittchen, belegt mit leckerer Flönz und Leberwurst.

Die Feuerwehr Lichtenberg kam in ihrem Jubiläumsjahr sogar mit zwei Attraktionen: In moderner Einsatzkleidung und mit schwerem Atemschutz löschten sie einen Zimmerbrand, den sie auf ihrem Wagen gleich mitgebracht hatten. Unmittelbar dahinter bekämpften Feuerwehrleute in historischem Outfit mit einer Handspritze wie vor 100 Jahren den Brand. Ein echter Hingucker waren die Kräuterfrauen mit ihren kunstvoll geschmückten Besen, die Pfadfinder „Nebelkrähen“ hatten den Vulkan aus Mittelerde mitgebracht.

Eine farbenfrohe Augenweide boten die Kinder von der Grundschule Lichtenberg mit ihren Schmetterlingsflügeln auf dem Rücken. Ebenso bunt präsentierte sich das Familienzentrum „Schatzkiste“, mit rund 80 Personen die größte Gruppe im Zug, unter ihrem Motto: „Seit 50 Jahren leuchten wir in allen Farben.“ Neben dem Festzug in Lichtenberg hatte der Bauernmarkt mit gut 30 Ständen seine Zelte in der Industriestraße aufgeschlagen. Dort gab es ein herbsttypisches Angebot von regional produzierten Lebensmitteln über Keramik, Deko und Schmuck bis hin zu Kunst und Kunstgewerbe.

Bis in den Morgen wurde in Lichtenberg getanzt

Niklas Kappenstein aus der gleichnamigen Morsbacher Ortschaft war mit seinen Schottischen Hochlandrindern, Schafen und seinem mobilen Geflügelstall gekommen, um das Angebot des Hofladens von Eiern, Nudeln und Kartoffeln sowie Fleisch- und Wurstwaren zu demonstrieren.

Timo Neuber, Vorsitzender des Lichtenberger Festvereins, der die Ausrichtung des Erntedankfestes nun bereits zum dritten Mal übernommen hatte, ist zufrieden mit dem Ablauf. Schon die Premiere des Dart-Turniers am Freitagabend war sehr gut besucht. Auch die Erntegaudi im Festzelt am Samstag war ein voller Erfolg: In Dirndln und „Krachledernen“ wurde getanzt bis in den frühen Morgen.