Neubau in GummersbachPetition gegen Familienzentrum

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Der Spielplatz an der Karlsbader Straße müsste beim Bau eines Familienzentrums in der aktuellen Form weichen.

Der Spielplatz an der Karlsbader Straße müsste beim Bau eines Familienzentrums in der aktuellen Form weichen.

Gummersbach – Die Pläne des Gummersbacher Jugendamtes, in Karlskamp ein neues Familienzentrum mit vier Gruppen auf einem städtischen Grundstück in der Karlsbader Straße zu bauen, stoßen in der Politik auf ein geteiltes Echo. Nachdem das Vorhaben im Jugendhilfeausschuss noch auf Zustimmung gestoßen war, wurden die Pläne am Montagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Digitalisierung intensiv und kritisch diskutiert.

Pläne sorgen vor Ort für Unmut

Dass das Thema im Ort für Unruhe sorgt, zeigt auch die Resonanz auf eine zwischenzeitlich gestartete Online-Petition. Der Ärger der Bewohner von Karlskamp und Strombach richtet sich zum einen dagegen, dass ein öffentlicher Spielplatz für den Neubau wegfallen würde. Zum anderen sagen Anlieger, dass die Karlsbader Straße nicht dazu geeignet sei, den Hol- und Bringverkehr von täglich 80 Kita-Kindern zu verkraften.

Der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner erläuterte dem Ausschuss, dass die Jugendhilfeplanung zum Ergebnis gekommen sei, dass im Bereich Strombach, Karlskamp und Steinenbrück der zusätzliche Bedarf für vier Kita-Gruppen bestehe. Das Jugendamt sei dann zu dem Schluss gelangt, dass in diesem Bereich ein neues Familienzentrum entstehen sollte. Die jetzt in Rede stehende und 2100 Quadratmeter große Fläche an der Karlsbader Straße befinde sich im Eigentum der Stadt, was bei so einem Vorhaben von Vorteil sei, wie Hefner sagte. Der eigentliche Spielplatz belegt nur einen Teil dieses Areals. Und was den Bedarf angehe, sei das Jugendamt zu der Erkenntnis gekommen, dass es den dafür nicht mehr wirklich gebe.

Spielplatz auf einer Fläche von 400 Quadratmetern

Diese Einschätzung stieß jedoch offenbar nach Bekanntwerden der Pläne auf einigen Unmut in Karlskamp und Strombach, sodass die Verwaltung noch einmal in die Prüfung eingestiegen sei, wie Hefner weiter berichtete. Das überarbeitete Ergebnis sieht nun vor, dass an den Neubauplänen festgehalten werden soll. Allerdings sollen sie so modifiziert werden, dass es auf einer Fläche von an die 400 Quadratmeter auch in Zukunft einen Spielplatz geben könnte.

Elke Wilke (FDP) sagte, dass die Verkehrsführung in der Karlsbader Straße schon jetzt problematisch sei. Noch mehr Verkehr könne das Gebiet nicht verkraften. Sie brachte als Alternativstandort die Florastraße ins Gespräch. Verkehrsplaner Uwe Winheller erklärte, dass so eine Einrichtung immer Probleme mit sich bringe. Die anderen in Frage kommenden Standorte seien wegen ihrer Erschließungsprobleme schon weggefallen. Der Vorschlag von Uwe Schieder (SPD), die bestehenden Kitas in Strombach zu erweitern, fand Hefner grundsätzlich nicht schlecht. Im konkreten Fall seien aber beide Einrichtungen dahingehend bereits erschöpft. Auch das Areal der ehemaligen Hauptschule kam aufs Tablett. Hier jedoch sieht Hefner die Schwierigkeit, den Bedarf an weiteren Kita-Gruppen zeitnah zu bedienen. „Und irgendein Grundstück an dieser Stelle rausschneiden, ist auch keine gute Lösung.“ Der Baudezernent kündigte an, dass man das Thema verwaltungsintern noch einmal reflektieren werde. Der Politik gab er den Hinweis, dass die Diskussion, die jetzt im Stadtentwicklungsausschuss geführt worden sei, in den Jugendhilfeausschuss als den zuständigen Fachausschuss gehört hätte.

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