Fußball als FamiliensacheDie Otts beim TuS Homburg-Bröltal

Lesezeit 4 Minuten
Vor dem Vereinszeichen des TuS Homburg-Bröltal steht die Familie: Thomas, Janosch, Linus, Niklas, Yannick, Tanja, Fin und Andreas Ott..

Eine Familie steht zum TuS Homburg-Bröltal: Thomas, Janosch, Linus, Niklas, Yannick, Tanja, Fin und Andreas Ott. Foto: Björn Lange

Der Name Ott ist in der dritten Generation untrennbar mit den Fußballern des TuS Homburg-Bröltal verbunden.

Der Name Ott ist untrennbar mit den Fußballern   des TuS Homburg-Bröltal verbunden. Bereits Hans Joachim Ott spielte in den 1950er Jahren mit Leidenschaft für die Grötzenberger und stand dem Verein immer sehr nahe.

Kein Wunder, dass seine Söhne Andreas und Thomas einen ähnlichen Weg einschlugen. Die heute 51-jährigen Zwillinge prägten eine ganze Ära beim THB und waren dem Verein bis auf einen kleinen Abstecher immer treu. „Ich war mal ein halbes Jahr in Nümbrecht, aber dann bin ich gleich wieder zurückgekehrt“, berichtet Thomas, der in der Offensive zu Hause war. Neben dem Platz war er auch noch als Kassierer tätig. Bruder Andreas war ein klassischer Vorstopper und wechselte schon früh in den Jugendvorstand. Seine Frau Tanja ist heute noch im Hauptvorstand aktiv.

Der SSV Nümbrecht ist der ewige Rivale

Gemeinsam erlebten die Ott-Brüder in den 1990er und 2000er Jahren den Aufstieg des Dorfclubs von der Kreisliga C bis zum Dauerbrenner in der Bezirksliga. Hinzu kamen zahlreiche Erfolge im Pokal, in der Halle und später bei den Alten Herren (zweimal Kreismeister). „Hier war immer mächtig was los, vor allem bei den Derbys“, blickt Andreas zurück, und Thomas fügt hinzu: „Und wir standen zeitweise vor Nümbrecht.“

Die Rivalität ist heute nicht mehr so ausgeprägt, aber dennoch verliert man ungern gegen den Lokalrivalen.

Das gilt auch für die nächste Ott-Generation, die aktuell ganz entscheidend die Geschicke des A-Ligisten prägt. Nach dem Abstieg aus der Landesliga bis in die Kreisliga C ist es dem TuS Homburg-Bröltal gelungen, mit eigenen Leuten und ehemaligen Bröltalern wieder ein neues Wir-Gefühl zu prägen.

Der vorläufige Höhepunkt für die jungen Otts war der Aufstieg 2022 

Der vorläufige Höhepunkt war der Relegations-Aufstieg in die Kreisliga A im Sommer 2022. Zu diesem Zeitpunkt hatte der THB wettbewerbsübergreifend 47 Saisonspiele absolviert. „Das war ein unvergessener Moment und eine Wahnsinns-Saison“, berichtet Janosch Ott (26), der im Jahr 2019 aus Nümbrecht kam, wo er seit der C-Jugend kickte: „Ich habe hier das Fußball spielen angefangen und war dem Club immer verbunden“, erklärt der Defensivspieler, der durch seinen Vater Thomas und das junge Trainerduo Bastian Sellau und Nils Labitzke für das Projekt begeistert wurde.

Gemeinsam mit ihm kam sein Bruder Linus (22) aus Wiehl, wo er A-Jugend-Bezirksliga und B-Jugend-Mittelrheinliga gespielt hatte: „Bei mir sah es wie ein sportlicher Abstieg aus, aber ich habe es nie bereut.“ Vor allem die Kameradschaft sei einzigartig und der sportliche Erfolg ließ ja auch nicht lange auf sich warten.

Ziel ist, dass alle Cousins zusammen spielen 

Nach dem sensationellen fünften Platz in der Vorsaison hinken die Bröltaler nun etwas hinterher. „Ich denke, das ist nicht ungewöhnlich ein Jahr nach dem Aufstieg“, erklärt Linus, den nur eine Sache ärgert: „Wir haben gegen Nümbrecht verloren. Die haben wir letzte Saison zweimal geschlagen.“

Und nun sind auch noch weitere Otts beim THB aktiv: Die drei Cousins und Söhne von Andreas und Tanja. Fin (23) ist der Älteste von ihnen und er steht im Tor. Nach einer Fußballpause konnte auch er dem Charme der Familie nicht widerstehen: „Ich hatte nach der Jugend aufgehört. Aber dann war es sehr reizvoll, mit meinem Jungs zusammenzuspielen.“

Der Ott-Masterplan nahm also Konturen an. „Natürlich war es unser Ziel, dass wir irgendwann alle hier zusammenspielen“, freut sich Janosch Ott über den gelungenen Coup. Yannick (19) spielte in der vergangenen Saison bereits als A-Jugendlicher gelegentlich in der ersten Mannschaft und ist nun bereits eine feste Größe in der Defensive des A-Ligisten: „Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht.“

Ein gutes Beispiel für seinen Bruder Niklas (18), der noch Jugendspieler ist, aber auch schon seine Einsatzzeiten bei den Herren hatte: „Die Jugendmannschaft ist meine Priorität, aber ich bin immer froh, wenn ich oben dabei sein darf.“ Beide Youngster sind dem THB trotz zahlreicher Angebote treu geblieben.

Zeitweise standen also bis zu fünf Otts im Kader. Da kann es bei der Besprechung schon mal zu Verwirrungen kommen. Und auch schon mal zu einem flotten Spruch. „Wer schießt denn nun die Freistöße? Ich oder einer von den ganzen Otts?“, hatte Eduard Kelm mal scherzhaft gefragt, als er in der Besprechung mehrmals den Namen Ott auf der Tafel sah.

Und auch neben dem Platz bringen sich die Mitglieder der Familie Ott im Verein ein. Janosch, Linus und Yannick haben ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim THB absolviert. Janosch hat in diesem Rahmen seine Cousins Yannick und Niklas trainiert.

KStA abonnieren